VII. Internationaler Leibniz-Kongress 2001. Vorträge 1. Teil

VII. Internationaler Leibniz-Kongreß

Nihil sine ratione: Mensch, Natur und Technik im Wirken von G. W. Leibniz Berlin, 10. – 14. September 2001

 

Kongressbände:

Nihil sine ratione: Mensch, Natur und Technik im Wirken von G. W. Leibniz. VII. Internationaler Leibniz-Kongreß, Berlin 10. – 14. September 2001, Vorträge I. Teil, hrsg. von Hans Poser, Hannover 2001, XII, 501 S.

 

 

Abaschnik, Volodymyr Olexijovyc

Leibniz-Rezeption in der Ukraine im 18. und 19. Jahrhundert

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 1-8

 

 

Aliberti, Giovanni

Über das Individuationsprinzip : der junge Leibniz und die Auflösung der allgemeinen Substanz in der individuellen Substanz

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 9-16

 

 

Antognazza, Maria Rosa

Natural and supernatural mysteries : Leibniz's "Annotatiunculae subitaneae" on Toland's "Christianity not Mysterious"

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 17-24

Zum Inhalt:   Zur Unterscheidung zwischen scheinbarem und realem Widerspruch (apparent and real contradiction); u. a. Annahme, dass Leibniz und Locke in Bezug auf das Verhältnis von Offenbarung und Wissen unabhängig voneinander zu ähnlichen Ergebnissen kamen.

 

 

Aramayo, Roberto R.

La balance de l'Europe : Saint-Pierre chez Frédéric II, Rousseau, Leibniz et Kant

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 25-32

Zum Inhalt:   U.a. zum ständigen Frieden (pax perpetua, paix perpétuelle) in Europa und Leibnizens Kritik an Saint Pierre.

 

 

Ariew, Roger

Leibniz's "Metaphysical disputation on the principle of individuation" : a scholastic exercise

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 33-40

Zum Inhalt:   Zur Frage, inwiefern sich Leibnizens Auffassung der Individuation von den frühen zu den späten Schriften veränderte.

 

 

Arthur, Richard

Leibniz and Cantor on the actual infinite

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 41-46

Zum Inhalt:   Autor will zeigen, dass Leibniz trotz Ablehnung unendlicher Zahlen eine konsistente Deutung der unendlichen Aggregate (infinite aggregates) anbietet; auch Bemerkungen zu Cantors Unterscheidung zwischen inkonsistenter und konsistenter Vielheit.

 

 

Ayala, Héctor J.

Parallelism and solipsism

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 47-49

Zum Inhalt:   Zu Leibniz' Substanzlehre

 

 

Babin, Malte-Ludolf

Anecdota Leibnitiana : Christoph Gottlieb von Murr und seine Leibnizsammlung

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 50-56

Zum Inhalt:   Zu Christoph Gottlieb von Murrs Beschäftigung mit Leibniz und seiner Sammlung von Leibnizdrucken und -abschriften.

 

 

Bae, Sun Bok

Die Leibniz' binäre Arithmetik und das I-Ching' Symbolik der Hexagramme vom Standpunkt der modernen Logik

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 57-62

Zum Inhalt:   Zur strukturellen Ähnlichkeit von Leibnizens binärer Arithmetik und den Zeichen des I Ging.

 

 

Bahdanau, Vitali

Harmonie préétablie als logische Widerspruchslosigkeit zwischen Subjekt und Objekt

 Bahdanau, Vitali

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 63-65

Zum Inhalt:   Prästabilierte Harmonie sei "die Korrelation zwischen den Monaden gemäß dem Prinzip des zu vermeidenden Widerspruchs"; Harmonie sei Harmonie zwischen Subjekt und Objekt; Philosophie von Leibniz als absoluter Rationalismus.

 

 

Balestra, Antonella

Leibniz' Existenzbegriff, als Grenzfall des Rationalitätsparadigma

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 66-71

Zum Inhalt:   Zum Existenz- und Essenzbegriff; Leibniz versuche mit seiner Deutung zu vermeiden, dass die Existenz eines Dinges aus seinem Begriff notwendig folgt.

 

 

Bal, Karol

Leibniz' "Specimen demonstrationum politicarum" und das heutige Polen

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 72-77

Zum Inhalt:   Politik als Bestandteil der scientia universalis; "Specimen" seien Prolegomena zur Politikwissenschaft.

Systematik:   6.3 : Polen

 

 

Barreau, Hervé

Causes efficientes et causes finales dans la cosmologie contemporaine une harmonie préétablie

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 78-85

Zum Inhalt:   Schwierigkeit bei Konzeption der prästabilierten Harmonie sei es, zwischen zwei Kausalitätsordnungen vermitteln zu wollen; durch prästabilierte Harmonie wird zweierlei erklärt: Leib-Seele-Einheit und Entwicklung der Lebewesen; zur Modernität von Leibniz' System.

 

 

Beeley, Philip

Pragmatism and perspectivism in Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 86-92

Zum Inhalt:   Leibnizens Philosophie habe einen tief pragmatischen Charakter; z.B. Lichtbrechung.

 

 

Birken-Bertsch, Hanno

Obreption und Chimerismus : zur Kritik von Jungius, Leibniz, Wolff und Kant an Erschleichungen

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 93-100

Zum Inhalt:   Obreption bei Leibniz sei ein Fehler im Umgang mit Definitionen; zu Obreption, Subreption, also zur Erschleichung von Ansprüchen.

 

 

Blank, Andreas

Leibniz und die Idee einer deskriptiven Metaphysik

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 101-108

Zum Inhalt:   Zu Leibniz' Auffassung von Einheit und Methoden; erst das Berücksichtigen von revisionären und deskriptiven Elementen in Leibniz' Metaphysik gibt deren logischen Aufbau adäquat wieder.

 

 

Boboc, Alexandru

Die Idee von "möglichen Welten" und die moderne Semantik

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 109-113

Zum Inhalt:   Frege, Carnap usf. haben Leibniz' Konzept der möglichen Welten übernommen;

 

 

Bobro, Marc Elliott

Leibniz' relation to Kant's paralogisms of pure reason

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 114-121

Zum Inhalt:   Kants erste drei Paralogismen erweisen nicht, wie Leibniz für Substantialität, Einfachheit oder Identität des Selbst argumentiert; einige amerikanische Positionen zur Personalen Identität werden diskutiert.

 

 

Boros, Gábor

Der Begriff der Liebe bei Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 122-128

Zum Inhalt:   Liebe habe bei Leibniz im Gegensatz zu Descartes kein mechanisches, sondern ein metaphysisches Fundament; bei Leibniz sei Liebe nicht der "gemeinsame Nenner" von affection, amitié und dévotion.

 

 

Boucher, Pol

Les fictions et présomptions juridiques dans les travaux leibniziens de droit positif

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 129-138

 

 

Brandt Bolton, Martha

Sensible qualities and sufficient reason : can qualities like heat, cold, colours, odors be explained?

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 139-146

Zum Inhalt:   Beziehung zwischen physical and mental events; der mechanische Prozess im sensorischen System eines Wahrnehmenden einerseits und die Wahrnehmungen in der Seele des Wahrnehmenden andererseits.

 

 

Brown, Stuart

The Leibniz-Toland debates on materialism and the soul at the court of the Queen of Prussia

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 147-154

Zum Inhalt:   Zur Natur der Seele und deren Unsterblichkeit; Toland als Gegner; später scheine Leibniz selbst in manchen Positionen nicht soweit entfernt von Materialismus und Naturalismus.

 

 

Büttner, Johannes

Robert Boyle und die Überlegungen des jungen Leibniz zur praktischen Medizin

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 155-162

Zum Inhalt:   Zu Leibnizens Beschäftigung mit Medizin in den späten 1660er Jahren, angeregt durch Lektüre Boyles.

 

 

Burkhardt, Hans

Antizipation, Verkettung der Phänomene und ontologische Struktur

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 163-170

Zum Inhalt:   Antizipation sei nicht "verkürzte Schlussfolgerung"; sie habe mit Intuition zu tun. Über Leibniz hinaus gehende Annahme sei deshalb: Teilhabe des Menschen am Denken Gottes, nicht nur an Seinen Ideen.

 

 

Cabañas, Leticia

La raison suffisante des "vérités de fait"

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 171-177

 

 

Cardoso, Adelino

Du soi au je : fulguration de la subjectivité leibnizienne

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 178-184

Zum Inhalt:   Ansatz: Leibniz entferne sich in den frühen 1670er Jahren vom "cogito rationaliste" durch die Assimilation von Denken (penser) und Fühlen (sentir); das Thema Subjektivität gewähre einen Einstieg in das Leibnizsche System; es übe in Unterscheidbarkeit und Kontinuität.

 

 

Carrara, Massimiliano

Haecceitism in Leibniz : some remarks

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 185-192

 

 

Celada Ballanti, Roberto

Universalhistorie und "nihil sine ratione" im Apokatastasis-Fragment von Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 193-200

 

 

Chan, Wing-cheuk

Leibniz and Mou Tsung-san on Chu Hsi

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 201-207

 

 

Cheng, Chung-ying

Origin and nature of reality and the human condition : Leibniz, Whitehead and Zhu Xi

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 208-215

 

 

Cheung, Tobias

Zur Rolle "organischer Körper" in Leibniz' monadologischem System

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 216-224

Zum Inhalt:   Zum Verhältnis von Repräsentation und Erscheinung als monadische Differenz, aus welcher sich "die Momente der Perzeption, Harmonie, Vielfalt und der Perfektion des Vollkommenen ableiten lassen"; u.a. auch zur Anatomie Cuviers.

 

 

Collani, Claudia von

Joachim Bouvets "Portrait de l'empereur de la Chine" von 1697

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 225-233

Zum Inhalt:   Zur gleichen Zeit wie Leibnizens "Novissima Sinica" beschäftigte sich Bouvets Werk mit der Chinamisssion. Es wurde der Ausgabe der "Novissima Sinica" von 1699 beigefügt.

 

 

Constandache, George G.

Echos leibniziens dans la philosophie de Lucian Blaga

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 234-236

Zum Inhalt:   Zu Leibnizens Einfluss auf den rumänischen Philosophen Lucian Blaga (1895 - 1961).

 

 

Cook, Daniel J.

Leibniz on creation, binary arithmetics and the Yi-Jing

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 237-244

Zum Inhalt:   Zur Bedeutung der creatio ex nihilo in Leibniz' Denken; Schöpfung als einzig echtes Wunder für Leibniz' Metaphysik.

 

 

Correia, Manuel

Metaphysics in "De arte combinatoria" of G. W. Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 245-249

 

 

Costreie, Sorin

Leibniz on miracles

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 250-256

Zum Inhalt:   Leibniz akzeptiere Wunder als Bestandteil der Welt; sie stünden nicht im Gegensatz zur prästabilierten Harmonie. Bezug auf Adams, Leibniz: Determinist, Theist, Idealist, Oxford 1994.

 

 

Cürsgen, Dirk

Bedeutung und Funktion des Einheitsprinzips : vergleichende Anmerkungen zu Leibniz und dem Neuplatonismus

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 257-264

Zum Inhalt:   "Die Fülle des entfalteten Vielen - notwendig in einer Einheit - ist für Leibniz Gottes Ziel, während für den Neuplatonismus die unentfaltete Vielheit bzw. Allheit im absoluten Einen das Gute selbst ist [...]."

 

 

Czerny, Janusz

Leibnizens Monadologie und Vielwelträume im Lichte der Quantenmechanik

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 265-266

 

 

Daher, Naoum

L' espace, le temps et la matière dans la philosophie naturelle de Leibniz et leur rapport à la physique moderne

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 267-275

Zum Inhalt:   Hervorhebung von Leibnizens Leistungen in der Physik und Aufforderung, die Leibnizschen Argumente und Prinzipien ernst zu nehmen.

 

 

Dascal, Marcelo

Nihil sine ratione : blandior ratio

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 276-280

Zum Inhalt:   Das Prinzip des zureichenden Grundes sei eng verknüpft mit der Idee einer blandior ratio, um sicher zu stellen, dass alles in der Welt rational sei; zu soft reasons and hard reasons.

 

 

Davidson, Jack

Continuity & diversity : Leibniz on the metaphysical distance between humans & other animals

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 281-288

 

 

Devaux, Michaël

La seconde question du principe de raison dans la métaphysique réelle de G. W. Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 289-296

Zum Inhalt:   Zum Satz vom Grunde, zu den Ausgangsfragen: warum existiert vielmehr etwas als nicht und warum ist es vielmehr so als anders?

 

 

Di Bella, Stefano

"Nihil esse sine ratione, sed non ideo nihil esse sine causa" : conceptual involvement and causal dependence in Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 297-304

Zum Inhalt:   Zur Unterscheidung von causa und ratio.

 

 

D'Ippolito, Bianca Maria

Logique et liberté chez Leibniz : réflexions sur le "Discours de métaphysique"

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 305-308

Zum Inhalt:   Die Beziehung von Logik (logique) und Freiheit (liberté) beruhe auf dem Unterschied zwischen Zeit und Zeitlichkeit; u.a. zur cité des esprits.

 

 

Dohrn, Daniel

Descartes und Leibniz über Freiheit und Disziplin im Denken : vier Schritte von Descartes zu Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 309-316

Zum Inhalt:   Leibniz übernehme cartesischen Willensbegriff als "spontane Intentionalität der Seele"; Leibniz gebe zwar dem Thema Selbstbehauptung  vollendeten Ausdruck, doch verstelle er sich mit seiner Metaphysik gleichzeitig den Zugang zu einer Erkenntniskritik, die "wohl die größte Leistung der cartesischen Philosophie" sei.

 

 

Dölling, Evelyn

Denken und Zeichen : Leibniz über Repräsentation

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 317-321

Zum Inhalt:   "Leibnizens Auffassung über den Zusammenhang von Denken und Zeichen ausgehend von seiner Zeichenlehre sowohl unter semiotischen wie kognitionswissenschaftlichen Aspekten" werde skizziert.

 

 

Drago, Antonino

The birth of an alternative mechanics : from Leibniz' principle of sufficient reason

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 322-330

Zum Inhalt:   Zu Lazare Carnot und dem Satz des zureichendes Grundes; u.a. in Bezugnahme auf G. MacDonald Ross.

 

 

Drischler, William Fr.

G. W. Leibniz, chief design engineer and chief idealogue [ideologue] of the modern state : the asiatic mode of production in the Great Northern War

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 331-338

Zum Inhalt:   Zur Integration des 'Asiatischen Russlands' in das Europäische System (Eurasien); Leibniz sei hierfür der "Schlüssel-Ideologe" gewesen und ein großer Revolutionär.

 

 

Duan, Dezhi

On the doctrine of harmony of Leibniz and its fundemental differences with the doctrine of Chinese Yin-yang harmony

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 339-345

Zum Inhalt:   Die prästabilierte Harmonie bei Leibniz und die yin-yang-Harmonie unterscheiden sich

 

 

Duchesneau, François

Leibniz on the sufficient reason of organic bodies

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 346-353

Zum Inhalt:   Leibniz versuchte, eine Theorie zu organischen Körpern zu entwickeln, die einigen Schwierigkeiten der 'micromechanism' begegnet, ohne die Normen einer rationalen Untersuchung zu verlassen.

 

 

Edel, Susanne

Der einheitstiftende dreieinige Gott des Philosophen Leibniz : Anmerkungen zur Trinität

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 354-361

Zum Inhalt:   Zur trinitas / trinité; das "einigende Prinzip der Trinitätsmetaphysik von Leibniz" bestehe "im Nachweis der gleichermaßen von allen Konfessionen [...] vertretenen trinitarischen bzw. triadischen Gottheit.

 

 

Esquisabel, Oscar M.

Darstellung und Formel : die semiotischen Grundlagen der leibnizschen Charakteristik in der Spur der "Accessio ad arithmeticam infinitorum"

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 362-369

Zum Inhalt:   Charakteristik in der Accessio bestehe einerseits in "der Verallgemeinerung der algebraischen Methoden" und andererseits in dem "Anspruch, eine Disziplin zu sein, die sich" diejenigen "Wissenschaften, die ihr den Ausgangspunkt verschaffen, unterordnet; allgemeine Charakteristik könne als "Weg vom Gedanken einer inhaltlichen Vernunftsprache zur charakteristischen Kombinatorik im Sinne einer Wissenschaft von den Formen oder Formeln" bezeichnet werden.

 

 

Euler, Werner

Substanz, Organismus, Leben : das "Neue" im "neuen System der Natur" von Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 370-377

Zum Inhalt:   In Auseinandersetzung mit Cudworth kommt Leibniz zu einer Theorie der Lebewesen; "die unteilbaren Substanzen oder unités (Einheiten) sind [...] Lebensprinzipien (principes de vie), die unvergänglich und in der ganzen Natur verbreitet sind"; zum Unterschied zwischen natürlicher und künstlicher Maschine.

 

 

Frank, Hilmar

Das leibnizsche Stadtgleichnis bei Caspar David Friedrich

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 378-383

 

 

Gaede, Friedrich

Zufall oder Antizipation? : Leibniz und das Natursprungargument

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 384-391

Zum Inhalt:   Zu: natura non facit saltus; Leibniz' Substanzbegriff leiste, "das im aristotelischen Hylebegriff enthaltene nur mittelbare Konzept vom Werden mit einem Formbegriff zu verbinden und so die Monade genannte Substanz zu einem Werdebegriff zu machen."

 

 

Geretto, Mattia

Harmonikotaton : Unendlichkeit der Natur und Schicksal der Zivilisation

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 392-400

Zum Inhalt:   Zum Monadenbegriff, zur Rolle des Harmoniebegriffs, zum Menschen als Teil der unendlichen Natur, zur "Vervollkommnung ohne Ende".

 

 

Gil, Thomas

Informelle Technikbewertung bei Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 401-406

Zum Inhalt:   Zur Unterscheidung von 'informeller' und 'formeller' Technikbewertung in Zusammenhang mit der Gründung einer Akademie der Wissenschaften und der Künste; Leibniz bewerte "wissenschaftliches und technisches Handeln informell"; Leibniz betone Unterschied von Makro- und Mikroperspektive sowie die unterschiedliche Reichweite von Rationalität, grundlegende Elemente für Technikbewertung

 

 

Giuculescu, Alexandru

Die Leibnizsche Ontologie und die gegenwärtige Wissenschaft

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 407-410

Zum Inhalt:   U.a. zum Einfluss der mikroskopischen Welt und der Mikrophysik auf Leibniz' Denken; Monaden mussten "beharrliche Elemente in der Welt des Lebens sein" und erinnerten an die Gene der heutigen Biologie.

 

 

Goethe, Norma B.

How `Leibnizian ́was Frege?

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 411-417

 

 

Gottschalk, Jürgen

Leibniz' bergbautechnische Verbesserungsvorschläge : zweite Tätigkeitsperiode für den Oberharzer Bergbau 1693 bis 1696

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 418-425

 

 

Grosholz, Emily R.

Leibnizian analysis, mathematics and nature : the search for conditions of intelligibility

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 426-433

Zum Inhalt:   Zur intelligibilitas; u.a. Vergleich zwischen Leibniz und Platon.

 

 

Günzel, Stephan

"Leibniz heute noch gefährlich" : die Theodizee als moderne Denkfigur - über das implizite und explizite Fortwirken von Leibniz bei Nietzsche

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 434-440

 

 

Ben Guiza, Tahar

La réception de la philosophie de Leibniz dans la pensée arabe

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 441-448

Zum Inhalt:   Überlegungen dazu, warum Leibniz im arabischen Denken kaum eine Rolle spielte; zu fünf arabischen Büchern (darunter vier Übersetzungen der Monadologie) über Leibniz.

 

 

Hahn, Karl

Bemerkungen zum Verhältnis von Leibniz zu Descartes und von Fichte zu Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 449-453

 

 

Hammarlund, Anders

Plus ultra : Leibniz und der kaiserliche Antiquitäten- und Medailleninspektor Carl Gustav Heraeus

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 454-461

Zum Inhalt:   Zu Leibniz' Einfluss auf die Entstehungsgeschichte der Karlskirche in Wien und der Hofbibliothek.

 

 

Hartmann, Fritz

Mechanismus-Organismus-Konzepte von G. W. Leibniz und G. E. Stahl im Vergleich

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 462-469

Zum Inhalt:   Grund für Dissens zwischen Stahl und Leibniz sei, "dass Leibniz als Metaphysiker und Verteidiger eines in sich widerspruchsfreien geschlossenen Systems argumentiert. Stahl hält seine Theorie von metaphysischen und theologischen Argumenten frei."

 

 

Hartz, Glenn A.

Inconsistency in Leibniz' metaphysics of body is consistent with his strategy

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 470-477

Zum Inhalt:   U.a. zu Russell's Kritik an Leibniz.

 

 

Hayashi, Tomohiro

Leibniz's project to construct mathesis universalis : a consideration on the relationship to his mathematical contributions

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 478-485

 

 

Hecht, Hartmut

Über die Bedeutung des Zustandsberichts in Leibniz' Physik

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 486-493

Zum Inhalt:   Zum Verhältnis von Metaphysik und Physik; zur Eigenständigkeit der Physik als Denkform und zum Zustand als terminus technicus; "Leibniz' Begriff der 'lebendigen Kraft' erweist sich damit als signifikantes Merkmal eines physikalischen Denkstils, dessen Ziel nicht die Berechnung von Bahnkurven ist, sondern die Charakterisierung von Systemen durch Angabe von Anfangs- und Endzuständen." Damit würden Debatten zu mv2 in neuem Licht erscheinen; Rekonstruktion der Leibnizschen Physik biete einen Ausweg aus vielerlei Problemen, die dem "Verständnis der Leibnizschen Messgröße für die Bewegung bis heute" anhängen; sie sei auch geeignete Brücke zu Quantenmechanik.

 

 

Hernández Baqueiro, Alberto

The philosophy of Leibniz as a modal system

In: Nihil sine ratione. Teil 1. Hannover   - 2001, S. 494-501

VII. Internationaler Leibniz-Kongress 2001. Vorträge 2. Teil

Nihil sine ratione: Mensch, Natur und Technik im Wirken von G. W. Leibniz. VII. Internationaler Leibniz-Kongreß, Berlin 10. – 14. September 2001, Vorträge II. Teil, hrsg. von Hans Poser, Hannover 2001, S. 502 – 1005.

 

 

Heß, Heinz-Jürgen

Ausbau und Verlust der leibnizschen Führungsposition in der kontinentalen Infinitesimalrechnung

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 502-509

Zum Inhalt:   Darstellung der Schaffensperioden von Leibniz in der Mathematik; "vom Protagonisten seiner Infinitesimalrechnung" [...] "zum Protektionisten seiner Priorität, der zwar alles bereits viel früher gewusst, aber bedauerlicherweise nicht rechtzeitig veröffentlicht hatte."

 

 

Holz, Hans Heinz

Leibniz und Hegel : Grundformen spekulativer Logik / Hans Heinz Holz

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 510-515

Zum Inhalt:   Zu Josef König: Das System von Leibniz; "ob die von König behauptete Übereinstimmung der logischen Grundformen der Systeme von Leibniz und Hegel einer Überprüfung standhält und was dies für die hermeneutische [...] Kraft dieser Philosophien" bedeute.

 

 

Holze, Erhard

Mensch - Perspektive - Gott : Leibniz' Perspektivitätstheorie als neuzeitliches Pluralismusmodell

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 516-523

Zum Inhalt:   Zu Leibniz' Betonung der Perspektivität als Basis diverser Wissenschaften und "Grundbedingung menschlichen Wahrnehmens"; u.a. auch zur 'Stadt'-Metapher und Perspektivität; u.a. auch zu Barockgärten in der Leibnizzeit.

 

 

Horn, Joachim Christian

Rationale non est universale

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 524-529

Zum Inhalt:   Zu Vielheit in der Einheit; zum Universalen als "existierendes Band des Ganzen"; universal = ontologischer Entwicklungsbegriff; Fichte, Schelling, Hegel würden "ohne Leibniz individuelle Substanz unbegriffen bleiben".

 

 

Iommi Echeverría, Alfonso / Iommi Amunátegui, Godofredo

Le concept de "caput variationis" dans la Dissertatio de Leibniz : esquisse d'une théorie

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 530-534

 

 

Ishiguro, Hidé

Is there a conflict between the logical and metaphysical notion of unity in Leibniz?

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 535-541

Zum Inhalt:   Zum "unum per se"; zum Begriff unitas, unité, Einigkeit, unum; u.a. zu unteilbaren Einheiten, die sich als lebendig präsentieren.

 

 

Ismajlow, Grigorij

Das Prinzip "esse est percipi" und die Philosophie von Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 542-548

Zum Inhalt:   Zur Natur der Ideen; zur Bedeutung der Unterscheidung zwischen Perzeption und Apperzeption im Zusammenhang mit dem Prinzip "esse est percipi".

 

 

Ivaldo, Marco

Das Thema der prästabilierten Harmonie in der Wissenschaftslehre : Untersuchung zur Leibniz-Rezeption J. G. Fichtes

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 549-556

Zum Inhalt:   Zu Fichtes Auslegung der prästabilierten Harmonie als eher inter-monadisch denn als Leib-Seele-Harmonie und den daraus resultierenden Konsequenzen.

 

 

Jaenecke, Peter

Über den Wissensraum zur Einheit der Wissenschaften

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 557-564

Zum Inhalt:   Zwischen hochgradiger Spezialisierung der Wissenschaften und dem Bewusstsein, "alles Wissen müsse eine in sich geschlossene Einheit bilden", nimmt der Autor an, dass die Form, wie diese Spezialisierung voran getrieben wird: in der Textdarstellung, einen großen Anteil daran hat, warum dieses Spannungsfeld bestehe.

 

 

Jesseph, Douglas

Leibniz, Hobbes, and Bramhall on free will and Divine justice

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 565-572

Zum Inhalt:   Leibniz schlage seine Theodizee als Möglichkeit vor, zwischen absoluter Willensfreiheit (vorgeschlagen von Bramhall) und absoluter Notwendigkeit (vorgeschlagen von Hobbes)  zu vermitteln; Leibniz' Auffassung von menschlicher Freiheit sei der von Hobbes oder Bramhall überlegen; Leibniz habe aber gerade in Bezug auf die göttliche Gerechtigkeit doch Schwierigkeiten.

 

 

Ji, Guoqing

Leibniz : the cultural mastermind behind the discovery and application of the philosophical present tense; a unique oriental perspective

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 573-579

Zum Inhalt:   Leibniz habe das Konzept der Gegenwartsform in die philosophische Grammatik eingeführt und der Philosophie damit eine Zeitlichkeit verliehen.

 

 

Jori, Alberto

Die Individualität als Grundlage des Rechts : die Suche nach einer metaphysischen Begründung des Rechts im Denken Leibniz'

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 580-587

Zum Inhalt:   Leibnz' Metaphysik und seine Ansichten zum Recht haben eine "dialektische Beziehung"; "eine Beziehung also von wechselseitigen Anreizen und von dynamischem Parallelismus".

 

 

Kavanaugh, Leslie Jaye

Onto-topology and the Leibnizian monadology

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 588-595

Zum Inhalt:   Zur Intersubstantialität; zu "praedicatum inest subiecto"; zu Gott als "special case monad" in Leibniz' Monadologie, die einen Platz innehabe als "an intersubstantial, interdependent connectivity of soul-like monads in a system of reticulance".

 

 

Kawamura, Katsutoshi

Die Frage nach dem Grund des Bösen bei Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 596-599

Zum Inhalt:   Zur Tradition der Frage nach dem Ursprung des Bösen, zu Carl-Friedrich Geyers "Jahrhundert der Theodizee"; zum Schema des Weltablaufs und dem Verhältnis von göttlichem Willen und menschlicher Freiheit.

 

 

Kiekhöven, Doriana

Leibniz' ideas in modern science and arts

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 600-607

 

 

Kienzler, Wolfgang

Mars Christianissimus - eine "Louisdizee"? : über eine Gedankenbewegung bei Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 608-614

Zum Inhalt:   U.a. zu den verschiedenen Ausgaben der Schrift "Mars Christianissimus"; Zusammenstellung von Kommentierungen (z.B. zur Ironie als Stilelement); Analyse einzelner Abschnitte d. Mars Chr.

 

 

Knebel, Sven K.

Intrinsic and extrinsic denomination : what makes Leibniz's departure from the schoolmen so bewildering?

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 615-619

Zum Inhalt:   Zusammenfassung des Autors: "Es gibt Seinszuschreibungen, welche von kognitiven Akten abhängen: das 'Gesehensein', das 'Erkanntsein' eines Gegenstandes. Wenn man Leibniz' Lösung des Problems, wie solche Seinszuschreibungen zu bewahrheiten sind, mit der scholastischen vergleicht, ergibt sich: Leibniz akzeptiert nicht, daß die Erkenntnisbeziehung dem Gegenstand äußerlich ist. Ist Leibniz ein Gegenaufklärer?"

 

 

Köchy, Kristian

Organische Vollkommenheit : zur Funktion des Lebendigen für Leibniz' Auseinandersetzung mit dem Theodizeeproblem

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 620-627

Zum Inhalt:   "Als Voraussetzung zur richtigen Interpretation der folgenden Darstellung organischer Vollkommenheitskriterien ist [...] zu berücksichtigen, dass Leibniz' metaphysische Grundüberzeugung darauf hinausläuft, jede innerweltliche Vollkommmenheit und damit auch die Vollkommenheit von Organismen, unterliege einer prinzipiellen Einschränkung. [...] Diese ergibt sich notwendig aus dem Konzept des malum metaphysicum. Das von Gott Geschaffene kann nach dieser Annahme niemals den Grad der Vollkommenheit Gottes annehmen - Gott kann keine Götter schaffen. In Anlehnung an den Infinitesimalgedanken der Mathematik stellt Gott die absolute Grenze dar, der sich innerweltliche Vollkommenheit stets nur approximativ annähert. Diese prinzipielle Beschränkung gilt für alle der folgenden sieben Vollkommenheitskriterien. [Aktivität, Autonomie, Erkenntnis, Realität, Unendlichkeit, Vielfalt, Einheit)"

 

 

Kogge, Werner

Blinde Spiegel : zur Konzeption der künstlichen Maschine bei Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 628-635

Zum Inhalt:   "Mit Leibnizschen Begriffen würde eine Verbesserung von Technik also bedeuten, nicht nur die allgemeinen und abstrakten Regeln der Ordnung - die, wie wir gesehen haben, ja stets gegenüber der faktischen Mannigfaltigkeit defizient bleiben - im technischen Artefakt zu realisieren, sondern dieses so zu gestalten, daß es die konkreten Bezüge, in denen es steht, in sich reproduzieren, distinkt repräsentieren und berücksichtigen kann." (S. 635)

 

 

Koutroufinis, Spyridon

Leibniz und Whitehead : ein Vergleich ihrer Konzeptionen der Begriffe "Monade" und "actual entity"

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 636-643

Zum Inhalt:   "Was [Leibniz und Whitehead] in eine unübersehbare Nähe bringt und sie von den Atomisten aller Zeiten deutlich abgrenzt, ist, daß sie durch die Konzeption der Monade, bzw. actual entity allen Individuen seelische Einheit zusprechen. Sie gehen von der intimen personalen Identität und psychischen Ganzheit des Menschen aus, um Individualität als universelle ontologische Kategorie verständlich zu machen." (S. 636)

 

 

Krämer, Sybille

Ist das "Auge des Geistes" blind? : über Visualität und Erkenntnis bei Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 644-650

Zum Inhalt:   "Zeigen möchte ich nun, daß die Erkenntnistheorie Leibnizens in einem durchaus buchstäblichen - und keineswegs nur metaphorischen - Sinne gründet in einer Verbindung von leiblichem Sehen und Erkennen." (S. 644)

 

 

Kravtschenko, Adelle A.

Leibniz, Cassirer, Goethe über das Verhältnis zwischen dem Besonderen und dem Allgemeinen

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 651-654

Zum Inhalt:   "Man kann also sagen, dass im Grunde Leibniz' Lehre nur einen Grundton eigener sowohl Cassirers, als auch Goethes Weltanschauung zum Erklingen bringt und fuer ihn die staerkere Resonanz schafft. Das war aber der wichtigste Grundton, deshalb war fuer Cassirer und Goethe Leibniz' Lehre so wichtig." (S. 654)

 

 

Krouglov, Alexei

Zum Menschenbild bei G. W. Leibniz und I. Kant : das Menschenbild in der "Monadologie" und einige Parallelen und Kontroversen zu dem Kants

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 655-662

Zum Inhalt:   "Ich möchte zeigen, welche Rolle die Ideen der Selbstgenügsamkeit und der Vollkommenheit für das Menschenbild bei Leibniz spielten, welche Einwirkung und welchen Einfluß sie auf die Auffassung des Menschen hatten und wie sich das Menschenbild bei Kant veränderte, der diese Ideen im Sinne von Leibniz nicht mehr ganz teilte." (S. 655)

 

 

Kulstad, Mark A.

Leibniz's early argument that all things are one in relation to Descartes' notions of real and modal distinction

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 663-668

Zum Inhalt:   "It is sometimes said that Spinoza came to his doctrine of monism by means of reflection on various of Descartes' principles. I have claimed that Leibniz inclined towards monism in 1676. [...] The question might be raised here also whether reflections on Descartes' principles [...] had anything to do with the claimed inclination. I think the answer is yes, and will try to support this in what follows, specifically in connection with the notion of real distinction. But I am at least interested, if not more, in the idea that focusing on the perspective afforded by Cartesian ideas of real distinction [...] has the potential to illuminate some otherwise perplexing details of that intriguing argument." (S. 663)

 

 

Kvasz, Ladislav

Leibniz's criticism of the Cartesian physics

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 669-676

Zum Inhalt:   "In the first part we present Leibniz's criticism of Descartes' theory of motion from his famous paper Kurzer Beweis einers merkwürdigen Fehlers des Descartes (Leibniz 1686). Then we will present a similar criticism of Leibniz's own theory, and compare both theories with the correct (i.e. Newtonian) description. In the second part we outline briefly the basic ideas of our classification of scientific revolutions, which will offer us tools for a precise description of the transition from Descartes to Leibniz. In the third part of the paper we present a general outline of the development of mechanics. [...] In the last, fourth, part we will try to argue, that in a specific sense Leibniz is still a Cartesian." (S. 669)

 

 

Laerke, Mogens

Le réquisit et la raison suffisante : sur la notion du réquisit de la "Confessio Philosophi" aux "Primae Veritatis"

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 677-684

Zum Inhalt:   "Dans Confessio Philosophi la raison suffisante d'une chose s'établit par une triple réquisition; une réquisition de possibilité (réquisit interne), une réquisition d'une cause (réquisit externe) et une réquisition de Dieu (réquisit ultime). Les mêmes niveaux de la réquisition se trouvent également chez le Leibniz tardif. Mais une analyse élaborée révèle qu'ils sont compris de manière très différente, au moins en ce qui concerne les réquisits externes et le réquisit ultime." (S. 684)

 

 

Lamarra, Antonio

Why in the 17th century Leibniz's "Monadology" was translated rather than published? : Wolff's good reasons for a cultural policy

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 685-692

Zum Inhalt:   "In conclusion, Leibniz seemed to Wolff as the philosopher who firstly had shown the way to solve the problem of the soul-body relationships in a perspective of metaphysical dualism by means of pre-established harmony, while defining philosophical theses contained in Monadology could be integrated within Wolff's metaphysics only under the condition that a dualistic approach would replace the original idealistic point of view. I am inclined to think that such a delicate theoretical equilibrium is at the origin of Wolff's attitude towards Leibniz's Monadology, of is apparent philosophical interest as well as of his no less manifest practical prudence." (S. 692)

 

 

Larrimore, Mark

The moral import of possible worlds

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 693-698

Zum Inhalt:   "In this essay I want to claim that the Theodicy for ethics. While Leibniz' other works are needed for a fuller understanding of the implications of his ethics of "caritas sapientis", the Theodicy makes a distinctive contribution. In particular, the consideration of "possible worlds" has a more meaningful role in moral life than it does in metaphysics." (S. 693)

 

 

Latour, Annick

La valeur argumentative du mystère dans le cadre des "Essais de théodicée" de Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 699-707

Zum Inhalt:   "Leibniz reprend les analogies bayliennes (militaires, politiques, médicales) et le mythe de Valla, qu'il retourne à son avantage, il présente des expériences de pensée, il suppute sur la constitution de l'univers en minimisant le mal, il trouve des autorités et des passages bibliques à l'appui de ses dires, il tâche, un peu comme dans ses écrits sur la Trinité, de procurer une sorte de connaissance analogique des mystères qu'il traite. Bref, il cherche une forme de preuve de la probabilité des mystères." (S. 705)

 

 

Lewendoski, Alexandra

Zu Leibnizens Verwendung der Begriffe "amare" und "sentire harmoniam" : Harmonie als Basis wissenschaftlicher Forschungstätigkeit

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 708-714

Zum Inhalt:   "Das Empfinden des Guten und Schönen ist Harmonie. Sich der Vollkommenheiten Gottes, das heißt: der eindrucksvollen Ordnung des Universums, erfreuen bedeutet Harmonie. Harmonie ist Basis qua intuitiver Einsicht und Ziel qua rationaler Einsicht für wissenschaftliches Arbeiten, welches zwar nicht unmittelbar zum Glück erforderlich ist, es aber mehr und stützt." (S. 709)

 

 

Liu, Xiaoting

Leibnitz's contemporary circumstances

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 715-719

Zum Inhalt:   "... in China, the conditions are gradually ripe for studying Leibniz's thought completely and systematically and the research has been considered as an crucial task in Chinese academic group." (S. 718)

 

 

Lodge, Paul

Primitive and derivative forces in Leibnizian bodies

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 720-727

Zum Inhalt:   Leibniz "distinguishes between two kinds of force that are associated with bodies, which he calls primitive and derivative forces respectively. My aim is to explain Leibnizi's account of the relation between these two kinds of force, and to address a puzzle that arises in connection with this relation." (S. 720)

 

 

Lohff, Brigitte

"... daß ein jeder das Seine in seiner Spaera activitas tue" : Leibniz' Vorschläge und Begründungen für ein öffentliches Gesundheitswesen

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 728-735

Zum Inhalt:   "Wie wichtig für Leibniz das gesamte Umfeld um das Thema Gesundheit und Krankheit, Medizin, Ärtze, Therapie, Arzneimittel etc. war, läßt sich bereits in Eduard Bodemann "Die Leibniz-Handschriften" ablesen. Fünf eng bedruckte Seiten befassen sich mit dem Thema der Medizin." (S. 729)

 

 

Look, Brandon

Leibniz and the nature of composite substance : a Kantian problem of "inner" and "outer"?

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 736-743

Zum Inhalt:   "What I would like to do in this short paper is to look briefly at the issue of Leibniz's account of the nature of composite substance, bring to bear the Kantian critique of Leibniz's account of simple substance, and see where the chips fall. In doing so, I hope to show that Kant's critique when applied to Leibniz's account of composite substance can be quite damaging to Leibniz's monadological metaphysics." (S. 736)

 

 

Lorenz, Andreas

Nihil est sine ratione sufficiente : Wolffs Begründung der Ontologie und Leibniz' Scientia de aliquo et nihilo

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 744-751

Zum Inhalt:   "Leibniz und Wolff konzipieren eine Ontologie als universelle Grundwissenschaft, die unter Zugrundelegung zweier oberster Prinzipien das Seiende vor dem Nichtseienden rationalen auszuweisen sucht. Zum theoriebildenden Grundbestandteil dieser Ontologie gehört wesentlich das Begriffspaar "aliquid" und "nihil", deren begriffsanalytischen Gegensatz sie über die fomallogische Referenz des Satzes vom Grunde begründet, was bei Leibniz schließlich zur Formulierung einer nicht mehr vollendeten Ontologie als Scientia de aliquo et nihilo geführt hat." (S. 751)

 

 

Luig, Klaus

Leibniz' "Elementa iuris naturalis" und ihre Lehre vom Schadensersatz

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 752-756

Zum Inhalt:   "Im der Sicht von Leibniz weist, wie Schiedermair beobachtet hat, das natürliche Recht gegenüber dem positiven Recht erhebliche Vorzüge auf, weil es seine Geltung nicht dem Willen eines positiven Gesetzgebers verdankt, sondern seine Autorität unmittelbar auf die Vernunft gründet. [...] Dazu kommt, dass die Regeln des Naturrechts nach Leibniz "in der sozialen Wirklichkeit, also in der menschlichen Gesellschaft, konkret angewendet werden können" (Schiedermair: Das Phänomen der Macht und die Idee des Rechts bei G.W. Leibniz", Wiesbaden 1970, S. 315) Diese Einsichten in das Wesen der leibnizschen Naturrechts lassen den Versuch als sinnvoll erscheinen, einmal die konkreten Inhalte und einzelnen materiellen Regeln des Naturrechts von Leibniz einer genaueren Untersuchung zu unterziehen." (S. 752)

 

 

Maaßen, Jens

Kontingenz und Unendlichkeit : gibt es eine notwendige Paradoxie in der Philosophie Leibniz'?

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 757-764

Zum Inhalt:   "In den folgenden Überlegungen wird der Zusammenhang von Einheit, Unendlichem und der besonderen Modalität der Kontingenz in bezug auf den systematischen Begründungsanspruch der Metaphysik behandelt. An ihrem Verhältnis zueinander - so meine These - läßt sich eine Problematik des Rationalitätskonzepts Leibniz' aufweisen, die darin besteht, daß die konstitutive Verwendung der Begriff 'Kontingenz' und 'Unendliches' eine letztlich widersprüchliche Konstellation erforderlich macht. Die Differenz von Notwendigkeit und Kontingenz wird auf das Unendliche angewiesen sein, um bestehen zu können." (S. 757)

 

 

Mainzer, Klaus

Leibniz und die moderne Informatik

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 765-771

Zum Inhalt:   "Leibniz entwirft nicht nur digitale Computerwelten, sondern begründet auch die kontinuierliche Dynamik der klassischen Physik: Natura non facit saltus." (S. 767); Das "Leibniz-Projekt, die Natur als Automaten wachsender Komplexität zu verstehen, wird heute in der Informatik unter veränderten Bedingungen von Quanten- über Bio- bis zum Neurocomputing verfolgt." (S. 767); "Leibnizens Idee einer Einheit des Wissens, die in universellen Computersprachen erschlossen wird, rückt im Global Networking näher." (S. 771); "In der Internetgesellschaft ist [...] Leibnizens Forderung der Einheit in der Vielfalt nicht nur ein technisches Problem der Informatik, sondern eine moralische Herausforderung freier Individuen." (S. 771)

 

 

Marciszewski, Witold

Leibniz and mathematical infinity : a case of cultural resistance

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 772-779

Zum Inhalt:   "The historical, and not logical, dependence of Leibniz views on infinity, connected with the cultural circumstances of his time, has been noticed by Hans Poser who reports on most influential rationalist thinkers as well as most renowned mathematicians of that time, all of them denying reasonableness of the idea of infinity, and then concludes: "Dies ist die Situation, die Leibniz vorfindet". Had he found a different situation, his views on mathematical infinity would have been likely to be different, without any significant change in his philosophical vision. It should be distinguished between, so to speak, downword and upword understanding of older ideas." (S. 777)

 

 

Marras, Cristina

Leibniz and his metaphorical models : the "trutina rationis"

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 780-784

Zum Inhalt:   "The hypothesis that I'm developing in my paper is originated after reflecting upon the use of language in Leibniz and after sensing the need for the revision of some fundamental presuppositions belonging to the traditional concept of reason. [...] There are generally two main attitudes towards metaphor: metaphor as a fundamental element of language and thought, and metaphor as a linguistic abuse, cognitively dispensable or at best as an ornamental device. [...] I would like to argue that the analysis of the use and of the role of metaphor in Leibniz's philosophy and writings provides a tool for navigating inside the labyrinth of his thought." (S. 780)

 

 

Matsuda, Tsuyoshi

Vielheit und Einheit der Gründe im "principium rationis" aus den antiskeptizistischen Gesichtspunkten von Leibniz / Tsuyoshi Matsuda

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 785-792

Zum Inhalt:   "Ich möchte hier einen Aspekt der leibnizschen Philosophie darin ans Licht bringen, daß sein philosophisches Projekt als [...] antiskeptizistische Argumentationen angesehen werden kann." (S. 785)

 

 

Mechtenberg, Lydia

Raum und Substanz bei Leibniz und Kant : wie weit geht Kants Kritik and der Monadenlehre?

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 793-799

Zum Inhalt:   "Erstens ist zu klären, was genau es bedeutet, Erscheinungen mit Dingen an sich zu identifizieren und wo in Leibniz' Argumentation dieser Fehler verortet wird. Zweitens ist die Frage zu beantworten, ob in Kants Augen zumindest eine Teilaussage der Monadenthese als ontologische Hypothese über Dinge an sich legitim wäre - als eine Aussage also, die zwar kein Wissen ausdrücken oder vermitteln kann und nicht verifizierbar ist, da ja Dinge an sich Kant zufolge unerkennbar sind, die aber dennoch eine sinnvolle, nicht leere Aussage darstellt. Im folgenden soll dafür argumentiert werden, daß letzteres nicht der Fall ist: Kant läßt in seiner Kritik an der Monadenthese keine metaphysische Hintertür offen." (S. 793)

 

 

Medina García, Iñigo

On the concept of church in Leibniz's thought : a problematic piece of his ecumenism

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 800-806

Zum Inhalt:   ".. we have to analyse Leibniz's ecumenical theory. In this paper I will try to sketch a main piece of this one, namely, his ecclesiology. I will try to show how the german philosopher explains the effective ecclesiastical plurality, fundamental feature of that period, in terms of apparent discontinuity. Only for an erroneus concept of church this plurality is understood as an essential cut. From Leibniz's point of view, on the contrary, the parts are really commensurable." (S. 801)

 

 

Messer, Burkhard

Geist, Seele und Körper im Lichte der Monadenlehre

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 807-814

Zum Inhalt:   Der Autor "beginnt mit einer metaphysischen Darstellung des idealen, mit Gott in Einklang lebenden Menschen. [...] Im zweiten Teil wird metaphysisch die heutige Situation des Menschen skizziert, um mit den vorgestellten Mitteln den Tod sowie das Böse erläutern zu können. [...] Basis für die Untersuchung sind drei Übersetzungen der Monadenlehre [Hecht, Köhler u. Holz]

 

 

Model, Anselm

"Zureichender Grund" und "ohne warum" : Aspekte der Leibniz-Auslegung Martin Heideggers

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 815-819

Zum Inhalt:   "Fragen wir zum Schluß nach Nähe und Ferne der Philosophien Leibniz' und Heideggers zur Mystik. Leibniz hat seine Philosophie selbst als eine Metaphysik verstanden und ausgegeben. Der späte Heidegger dagegen verstand sich nicht mehr als ein Metaphysiker." (S. 819)

 

 

Moll, Konrad

Leibnizens Philosophieren als Gegenpol zur selbstverschuldeten Ohnmacht der Philosophie : Rationalität und Irrationalität im neueren europäischen Denken

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 820-827

Zum Inhalt:   Der Gesamtzusammenhang der Welt droht heute unkenntlich und sprachlos zu werden. Dies verdunkelt die Maxime von Leibniz "Nihil sine ratione". Durch rasante Wissenschaftsfortschritte ist der moderne Mensch zum halbblinden "Produzenten seiner eigenen Zukunft geworden" (G. Picht). Unter Bezug auf Arbeiten von J. Mittelstrass, H. Poser, O. Marquard, V. Hösle u.a. wird hier darüber reflektiert, dass zweckrationale Rationalitätsfragmente inzwischen zu geltenden Gesellschaftsnormen aufgestiegen sind. Die Folgen des damit verbundenen Sinnverlusts erfordern dringend gemeinsames interdisziplinäres Handeln (S. 820). Die Rationalität des Universums gründet nach Leibniz darin, dass sich der Sinn der Welt erst in deren Verständnis als eines "Panarithmicon Dei" erschliesst (vgl. S. 822), dies mit dem immanenten Ziel einer "harmonica felicitas omnium". Lebensfreude und Dankbarkeit lassen den Menschen zu einem wohlgesonnenen Beteiligten an der unabdingbaren Weltverbesserung werden. Die wissenschaftstheoretische, wissenschaftspolitische und kulturkritische Auseinandersetzung mit dem dominanten, weithin nur technologisch orientierten Rationalitätsverständnis unserer Tage muss dazu führen, dass der bisherige Fortschrittsprozess in seinen Grundlagen neu reflektiert und korrigiert wird. Auf einzigartige Weise kann das klare Leibnizsche Rationalitätsverständnis dazu beitragen, eine notwendig gewordene "Zweite Aufklärung" (Neil Postman) zu etablieren. Der Beitrag mündet in Vorschläge zu gezielten Wissenschaftsreformen, in denen Zielvorgaben des Leibnizschen Denkens aufgenommen sind. Dazu gehört, dass seine umfangreichen Akademiepläne als unübertreffliche Wegweiser zu einer "rationalen Reform der Gesellschaft" (Schneiders) wahrgenommen werden.

 

 

Mora, Mary Sol de

Prosperité et bien-être pour la cité : pensions, rentes assurances

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 828-833

Zum Inhalt:   "En conclusion, Leibniz montre une intense activité dans le champ des études de la population pendant un temps limité par rapport à l'ensemble de sa vie, mais néanmoins il réussit à faire des apportations intéressantes et à stimuler d'autres auteurs dans la même voie." (S. 831)

 

 

Mordovtsev, Andrey

Subjectivity and philosophy of "possible worlds" : (a comment for the legacy of Leibniz's human ideas)

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 834-835

Zum Inhalt:   "The topic of our work was to survey pathways for subjectivity to access "possible worlds". It seems us to be now demonstrated that, as any subjectivity pre-supposes consciousness, it is only in TEMPORAL-DYNAMICAL model of it the problems we tried to investigate can be solved." (S. 835)

 

 

Mordovtseva, Tatiana

Transgression ist die neue Methode der Interpretation der Labyrinthe von G. W. Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 836-837

Zum Inhalt:   "Die Monadenlehre von Leibniz ist der Ausdruck der Idee der Transgression der Philosophie des Denkers. Die Tätigkeit der Monade ist mit der Wahrnehmung konjungiert. Die Wahrnehmung ist als die Kraft der Monade zwecks der Bewältigung der unüberwindlichen Grenze zu bewältigen." (S. 837)

 

 

Morfino, Vittorio

Der Satz vom Grund zwischen Spinoza und Leibniz : über eine radikale Alternative der Modernität

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 838-845

Zum Inhalt:   "Die Philosophie Spinozas hat nicht einfach Gott ausgelöscht, hat aber jeden einzelnen Begriff, durch den der leibnizsche Satz vom Grund funktioniert, dekonstruiert, d.h. sie hat eine Theorie des Grundes und der Ursache konstruiert, welche, weit davon entfernt, in jener fundamentalen Tendenz des abendländischen Denkens, von der Heidegger spricht, eingeordnet werden zu können, eine radikale Alternative darstellt." (S. 845)

 

 

Mormino, Gianfranco

Optimisme "a posteriori" et lois du mouvement dans les "Essais de Théodicée"

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 846-853

Zum Inhalt:   "L'harmonie leibnizienne est quelque chose en plus que la simple régularité et légalité naturelle, un ordre esthétique ou une exacte correspondance entre les événements physiques et les états mentaux. [...] La théodicée de Leibniz vise donc à exalter la valeur éthique des plus récentes découvertes scientifiques, auquelles Leibniz ne saurait renoncer en faveur d'un fidéisme qui lui semble artificiel et qui détruirait à la fois la religion naturelle et la confiance de l'homme en sa propre raison." (S. 853)

 

 

Mulvaney, Robert J.

Leibniz and American personalism

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 854-860

Zum Inhalt:   "What I propose in this paper is to trace some of the appropriations of Leibniz made by three American personalists, George Holmes Howison (1834-1916), Borden Parker Bowne (1847-1910), and Leroy Earl Loemker (1900-1985). [...] Ought Leibniz to be considered a personalist, perhaps the first in modern thought?" (S. 854)

 

 

Murray, Michael J.

Spontaneity and freedom in Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 861-868

Zum Inhalt:   "We have seen first that Leibniz shares the view, defended by compatibilists and libertarians, that acts which are caused (or quasi-caused) by external sources are not spontaneous and thus not free. One might wonder then what sorts of determinism are compatible with freedom according to Leibniz. [...] Undoubtedly, Leibniz's defense of the principle of sufficient reason guarantees that he thinks some sufficient conditions for choice are compatible with freedom." (S. 868)

 

 

Müürsepp, Peeter

Leibniz on continuity

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 869-874

Zum Inhalt:   "The universal use of the principle of continuity by Leibniz, however, does not give us enough ground for deciding, whether Leibniz understood his principle of continuity as objectively or as subjectively architectonic for human knowledge." (S. 873)

 

 

Nachtomy, Ohad

The individual's notion as a prescription for action and the labyrinth of human freedom

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 875-880

Zum Inhalt:   "My aim in this paper has been to introduce the prescriptive reading of Leibniz's production rule of the individual and to relate it to the question of human freedom. If this strategy provides any real help in finding one's way in the labyrinth of Leibnizian freedom remains to be worked out." (S. 880)

 

 

Neumann, Günther

Die Einheit der Natur : Leibniz' Kraftbegriff als Kritik des mechanistischen Naturverständnisses

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 881-888

Zum Inhalt:   "Es sollt im folgenden in einem ersten Schritt gezeigt werden, wie der metaphysisch begründete Kraft- und Naturbegriff in Wiederanknüpfung an den Aristotelischen Entelechie- und Physisbegriff gewonnen wird. [...] In einem zweiten Schritt soll dargelegt werden, wie bei Leibniz - über Aristoteles hinaus - unsere innere Selbsterfahrung zur Grundlage der Naturerfahrung wird. In einem dritten Schritt soll untersucht werden, in welcher Weise die von Leibniz dem Mechanismus entnommene Maschinenmetapher mit einem organologischen Naturverständnis vermittelt wird." (S. 881)

 

 

Nevskaya, Nina I. / Kusnetsova, Alena B.

G. W. Leibniz and L. Euler

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 889-893

Zum Inhalt:   "In Petersburg from the foundation of Academy of Sciences G.W. Leibniz and his works were very well known." (S. 889)

 

 

Nicolás, Juan A.

Die Krise der Aufklärung : die Leibnizsche Alternative

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 894-902

Zum Inhalt:   "Nach Ablauf von drei Jahrhunderten der Entwicklung des wissenschaftlich-rationalistischen Projekts ist es genau die emanzipatorische und vereinheitlichende Fähigkeit der menschlichen Fakultät, verstanden nach dem technowissenschaftlichen und industriellen Modell, die immer wieder zutiefst in Frage gestellt wurde. Leibniz bietet eine Möglichkeit der Erneuerung, der Veränderung und Erweiterung der Rationalität, ohne zurückzuweichen vor dem Irrationalismus verschiedener Art, der heute weit verbreitet ist." (S. 902)

 

 

Nitâ, Adrian

Le modèle possibiliste du monde

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 903-906

Zum Inhalt:   "Pour conclure, le modèle possibiliste du monde a une grande force explicative, sur ce fondement peut être expliqué la conception leibnizienne du monde, le monde actuel comme le meilleur de tous les mondes possibles, la création continue, la théorie de l'espace et du temps etc. Nous avons illustré par la théorie du temps, et nous avons constaté que les objections apportées de la théorie du temps se dissipent." (S. 906)

 

 

Nitschke, Peter

Christlicher Republikanismus bei Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 907-914

Zum Inhalt:   "Wenn z.B. bei Kant der Untertanenstatus zugleich auch ein Bürger-Status sein soll, in dem der Wille zur Zustimmung der öffentlich-rechtlichen Handlungen einer logischen Selbstverpflichtung unterliegt, dann ist dies auch schon bei Leibniz gegeben. Obwohl hier dann immer noch hinter dem Vernunft-Prinzip als letztendliche Quelle und Legitimation der Glaubensstandpunkt liegt. Auch wenn sich Leibniz hierbei auf Vorarbeiten von Grotius und stoische Perspektiven stützt, so formuliert er doch mit dem Anspruch auf die Synthese von Individualismus und Universalismus einen grundlegend weiter reichenden und vor allem systematischen Zusammenhang. Dies gelingt vor allem durch die epistemologische Rückkoppelung an den Anspruch auf die Kriterien des Gottesstaates: auch der Monarch hat sich dem zu stellen, ist doch auch seine Person im Reiche Gottes nur in der Funktion eines Bürgers zu begreifen. [...] Insofern ist es zutreffend - trotz aller monarchischen Attributionen - den republikanischen Gehalt in der politischen Philosophie von Leibniz zu verorten." (S. 912)

 

 

O'Hara, James Gabriel

"Leibnutz's universal principle in optics" : William Molyneux's translation and interpretation of Leibniz's "Unicum opticae"

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 915-919

Zum Inhalt:   "All in all, Molyneux remains one of the most multifaceted characters of the English-speaking world of his time. Philosophers still discuss the Molyneux problem; historians of political thought consider him to be a writer who interpreted the principles of the English revolution of 1688 in 'Lockean' fashion. [...] Last but not least, historians of science have come to appreciate him as an organizer of science and promoter of correspondence and scientific exchange and communication with the scientific centres and leading personages of his day. His reception of Leibniz's optics and Leibniz's reaction to Dioptrica nova is a prime example." (S. 919)

 

 

Orio de Miguel, Bernardino

Hermetic thought as a unity of knowledge by Leibniz

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 920-925

Zum Inhalt:   "The hermetic principle has a very subtle treatment in Leibniz's thought. It is more than the harmony as "identitas diversitate compensata". [...] Leibniz's hermetic principle contains besides the requirement of maximum of existence as possible, that is, the principle of perfection." (S. 921); "Universal harmony and intellectual expression are the very two symmetrical sides of one and the same reality. " (S. 923); "... the most original invention of Leibniz's philosophy against his predecessors and contemporaries was his firm settlement of the ideal continuity of science to save precisely the real discontinuity of subjects. In a word, singular is the only real." (S. 925)

  This text is a short abstract of the "Final conclusion" of a monograph that, with the title "Leibniz y el pensamiento hermético", will be next published by the Universidad Nacional de Educación a Distancia (Uned), Madrid 2001.

 

 

Padilla-Gálvez, Jess

Modalisatoren und mögliche Welten in den logisch-semantischen Untersuchungen um 1686

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 926-933

Zum Inhalt:   "Eine Vielzahl von Lektüren, Interpretationen und Vorschlägen führt zu einem regelrechten Durcheinander von Denkmodellen in der Deutung der Leibnizschen Werke. Darüber hinaus erwecken manche Autoren den Eindruck, sie würden gleichzeitig mit mehreren Semantiken möglicher Welten an der Begriffsfamilie Leibniz' arbeiten. Das ist aber in der heutigen Modallogik nicht ohne weiteres möglich. Es ist daher die berechtigte Frage zu stellen, welche Begriffsfamilie Leibniz in seine Theorie der möglichen Welten einbezieht. Dann erste können wir die Frage beantworten, wie Leibniz' Vorschlag zu der heutigen gängigen Semantik der möglichen Welten aussieht." (S. 926)

 

 

Paimann, Rebecca

Das Problem der Erkenntnisgrenzen bei Leibniz und Kant

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 934-941

Zum Inhalt:   "Die Differenz zwischen Glaube und Wissen führt bei Leibniz also zu einer inneren Grenzziehung und Wahrheitsbestimmung; der an der Aufspaltung in verschiedene Vermögen und der immer geltenden Notwendigkeit ihrer Verbundenheit, die sich besonders in der Unumgänglichkeit des Erfahrungsbezugs äußert, orientierte Erkenntnisverlauf mündet hingegen bei Kant in einer äußeren Grenzziehung, von deren Einhaltung Wissen und Wahrheit abhängen." (S. 941)

 

 

Pandit, Giridhari Lal

Leibniz and the changing images of universal interconnectedness

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 942-947

Zum Inhalt:   "Leibniz's doctrine that our actual world is the best of all possible worlds assumes significance in so far as it anticipates the problem of changing the world we live in for possible improvements in the terrestrial human condition. [...] In thinking of "improvements" that can be made in the actual world, we tend to overlook what possible preconditions and long-term consequences such changes might have." (S. 942)

 

 

Parellada, Ricardo

Leibniz and Kant on Euclid's postulates

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 948-953

Zum Inhalt:   "The purpose of this paper is to contemplate Leibniz's and Kant's approach to Euclid's postulates from the viewpoint of the subsequent development of geometry. The main point I want to examine is whether the first non-Euclidean versions of the fifth postulate and Riemann's generalisation of the notion of space through those of metrics and curvature can be seen as confirming or confuting Leibniz's discursive or Kant's intuitive approach to Euclid's postulates." (S. 948)

 

 

Pasini, Enrico

La philosophie des mathématiques chez Leibniz : lignes d'investigation

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 954-963

Zum Inhalt:   "... du point de vue de Leibniz, [...] l'axiomatique ontologique doit toujours répondre à la vérité et aux raisons de l'ordre: nous avons jusqu'ici vérifiez une existence idéelle des notions mathémathiques; une existence algorithmique, via leur définition ou merci aux procédures; et cette existence pythagorique qui se fonde dans la rationalité intrinsèque de l'ordre naturel - sur ce tripode [...] se base la vie des objets mathématiques, qui dépend [...] des relations entre les entités du monde réel, relations d'harmonie et finalité en dernière analyse. L'axiomatique n'est qu'un vernis sur l'anagogique; chez Leibniz, son arbitraire est la première demarche pour saisir de quelque façon cette dernière." (S. 963)

 

 

Pechenkin, Alexander A.

The image of Leibniz' philosophy in the modern philosophy of science

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 964-966

Zum Inhalt:   "The aim of my paper is to follow how the image of Leibniz' philosophy evolved in the modern philosophy of science. I shall consider the references to Leibniz in the writings on the philosophy of science and find out which citations have been characteristic over the last five decades. [...] I shall concentrate on the works which interpret scientific rationality." (S. 964)

 

 

Peckhaus, Volker

Leibniz' Pragmatismus

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 967-972

Zum Inhalt:   "In der nun folgenden Diskussion von Leibniz' Pragmatismus geht es mir darum, zu zeigen, daß ein Rationalismus Leibnizscher Prägung den so modischen Werten wie Dynamik, Innovation und Kreativität, aber auch Vorläufigkeit, Hypothetizität und Revidierbarkeit nicht entgegen steht. Ich werde abschließend zeigen, daß dies auch für den Leibnizschem Denken verpflichteten Mathematiker David Hilbert gilt." (S. 967)

 

 

Peña, Lorenzo ; Ausin, Francisco J.

Leibniz on the principle of transition

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 973-981

Zum Inhalt:   "Thus we reach the conclusion that our neoLeibnizian approach to juridical issues can be successfully implemented and would offer a more humane, more just, more flexible framework than those recommended by adherents of hard and fast lines, i.e. of such people as believe that leaps are necessary and therefore acceptable. [...] why did Leibniz never apply PC to legal matters, even if he called the principle itself "lex iustitiae". The most probable answer which occurs to us is that there are plausible biographical reasons for that, but also logical grounds. [...] As we see, Leibniz is envisaging a new gradualistic logic, but a logic of degrees of probability, not of truth." (S. 979)

 

 

Peres, Constanze

Wissenschaftliche und ästhetische Antizipation : metaphysisch-epistemologische Grundlagen

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 982-989

Zum Inhalt:   "Schlechthin zentral für das Problem und die Relevanz des Antizipatorischen ist Leibniz' Aussage in den Nouveaux Essais: "Diese petites perception sind also durch ihre Folgen von größerer Wirksamkeit, als man denkt. [...] Man kann sogar sagen, daß infolge der petites perceptions die Gegenwart vom Vergangenen erfüllt und mit dem Zukünftigen schwanger ist, daß alles miteinander übereinstimmt [...] (NE, GPV, 48) [...] Die angeführte Stelle enthält die Kernpunkte der gesamten Antizipationsproblematik. Sie interessieren hier vorrangig auf vier Argumentationsebenen: auf der elementar-metaphysischen, bzw. monadologischen Ebene, [...] auf der metaphysisch-epistemologischen Ebene, [...] auf der handlungstheoretischen Ebene sowie auf der wissenschaftlichen Ebene, auf der die Gemeinsamkeit empirisch-induktiver und ästhetisch-künstlerischer Antizipation herausgestellt wird." (S. 982)

 

 

Perkins, Franklin

Emulating perfection : connecting science, technology and love of nature

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 990-997

Zum Inhalt:   "In this paper I examine this progression from scientific knowledge of nature to God and virtue. I draw primarily on Leibniz's missionary writings, from three sources - the preface to the Novissima Sinica, the correspondence with the Jesuits in the China mission, and the documents concerning the mission from the founding of the Berlin Society of Sciences." (S. 990); "Next I show the role of nature in this progression, particularly for those unwilling to accept Leibniz's proof for the existence of God. I conclude by asking why this progression has failed, and what this failure means for our understanding of Leibniz and of nature." (S. 991)

 

 

Phemister, Pauline

Unity and multiplicity : Leibniz's critiques of "res cogitans" and "res extensa"

In: Nihil sine ratione. Teil 2. Hannover   - 2001, S. 998-1005

Zum Inhalt:   "In effect, there is multiplicity in unity in the perceiving soul and multiple unities in the organic body and both come together in the corporeal substance. The multiplicity that the soul perceives is the multiplicity of substances that comprise the extended organic body and through which it is, in the manner permitted by pre-established harmony, connected to the rest of the universe. The case against Cartesian dualism is made. The mind's passivity not only requires that it perceives external sensible things, but also that it perceives these through its own organic body, from which body it is never separated. Contra Descartes, Leibniz believes that there is no real distinction between the mind and its body." (S. 1005)

VII. Internationaler Leibniz-Kongress 2001. Nachtragsband

Nihil sine ratione: Mensch, Natur und Technik im Wirken von G. W. Leibniz. VII. Internationaler Leibniz-Kongreß, Berlin 10. – 14. September 2001, Nachtrags-Band, hrsg. von Hans Poser, Hannover 2002, X, 390 S.

 

Ewers, Hans-Jürgen

Eröffnungsansprache des Präsidenten der TU zum VII. Internationalen Leibniz-Kongreß

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 1-2

Zum Inhalt:   "Mit seinen mehr als 50 Fachsektionen und etwa 200 Vorträgen spiegelt [der Kongreß] etwas vom Leibnizschen Universalismus." (S. 2)

 

 

Knobloch, Eberhard

Eröffnungsansprache

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 3-4

Zum Inhalt:   "Ein halbes Jahr nach der Stiftung der kurfürstlichen Akademie krönte sich Friedrich am 18.1.1701 zum König. [...] Die von Leibniz 1700 konzipierte Akademiemedaille wurde erst 1710 erstmalig und konnte so die Rangerhöhung der nunmehr königlichen Akademie sofort berücksichtigen: Der Wahlspruch "Wer nicht arbeitet, macht keine Fehler" ließ - das lehrt dieses Beispiel von Untätigkeit - Kosten sparen, verhinderte, Medaillen mit unzutreffenden, weil überholten Inschriften herzustellen. Immerhin diente die Medaille auch dazu, die Gunst des Herrschers zu sichern: Die Medaillenrückseite zeigt den Hohenzollernadler, wie er zum Sternbild Adler fliegt, umrandet von der Bemerkung: cognata ad sidera tendit, er strebt zu den ihm verwandten Sternen." (S. 3)

 

 

Poser, Hans

Nihil sine ratione

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 5-8

Zum Inhalt:   "Nihil sine ratione - Nichts ist ohne Grund. Oder ausführlicher: Nichts existiert und nichts geschieht ohne zureichenden Grund. Leibniz bezeichnet dies als sein großes Prinzip, als den universellen Grundsatz, dem auch die Denker der Antike schon gefolgt seien und der ebensosehr das neuzeitliche Denken bestimmt, ohne doch je explicite formuliert worden zu sein: Eben darin sieht er eine seiner großen Leistungen." (S. 5)

 

 

Mittelstraß, Jürgen

Leibniz-Welten : Leibniz zur Hermeneutik von Konstruktion und Deutung

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 9-18

Zum Inhalt:   "Der Schritt in die Leibniz-Welten hat exemplarisch vor Augen (vor erkenntnistheoretische Augen) geführt, daß die Abhängigkeit des Wissens von begrifflichen und konzeptionellen Bedingungen, wie schon Leibniz und Kant wußten, vor der Wissenschaft nicht halt macht, sondern auch deren Form der Wissensbildung und deren Deutungen bestimmt. Und auch die Prinzipien, denen Konstruktionen folgen, können den Sachen nicht einfach entnommen werden; sie sind, wie die Theorien selbst, nicht Teil der Welt, sondern Teil, konstruktiver und perspektivischer Teil des Nachdenkens und des Forschens über die Welt. Konstruktivität und Perspektivität gehen zusammen." (S. 17)

 

 

Garber, Daniel

Leibniz and idealism

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 19-28

Zum Inhalt:   "I shall begin by trying to articulate what Leibniz's project was concerning the nature of body in the middle years. Then I shall turn to some passages that, I think, have misled scholars into thinking that Leibniz was more sympathetic to idealism in his middle years than he really was. For Leibniz, of course, substances do not interact with one another directly. Leibniz argues that the apparent causal relations among substances must be understood in terms of the clarity or confusion of their expression. I will try to show that these passages, suggestive as they are of his later idealism, shoud be understood quite differently, in a way that doesn't require the idealistic interpretation that they are usually given. I shall conclude with some reflections on the real nature of Leibniz's project during these years, and why I think that the issue of idealism is simply not Leibniz's worry in this period." (S. 19/20)

 

 

Robinet, André

Est-il suffisant qu'une raison soit suffisante?

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 29-38

Zum Inhalt:   "Que le principe de la raison suffisante ne doive pas être réduit au principe de nécessité ne résoud pas pour autant la problématique  ouverte par sa double mission. Pour Leibniz, le principe de la raison suffisante a une première signification distributive en ce qu'Il explique la différenciation et le déploiement possibles du tel ou tel; le principe de la raison suffisante a une seconde signification existentielle puisqu'il concerne l'exister ou le ne pas exister du tel ou tel. Il convient d'examiner ces deux colonnes du droit naturel: le "tout distributif" et le "tout existentiel". (S. 30/31)

 

 

Robinet, André / Wagner , Astrid (Übers.)

Ist ein zureichender Grund zureichend? (Est-il suffisant qu'une raison soit suffisante?, dt.)

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 39-49

Zum Inhalt:   "Die Tatsache, daß das Prinzip des zureichenden Grundes nicht auf das Prinzip der Notwendigkeit reduziert werden kann, löst allerdings nicht das offene Problem seines doppleten Zwecks. Für Leibniz hat das Prinzip des zureichenden Grundes zunächst eine distributive Bedeutung, insofern es die Unterscheidungs- und Entfaltungsmöglichkeiten des so oder so erklärt; das Prinzip hat aber auch eine zweite existentielle Bedeutung, denn es betrifft das Existieren oder Nicht-Existieren eines solchen oder solchen. Es ist ratsam, diese beiden Säulen des natürlichen Rechts, die "distributive Gesamtheit" und die "existentielle Gesamtheit", genauer zu untersuchen." (S. 41);

 

 

Adams, Robert Merrihew

Science, metaphysics, and reality

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 50-64

Zum Inhalt:   "Are Leibniz's views about phenomena and monads coherent? They may be messy, but I think his position is substantively coherent. In ways we have just been examining, his images of the world do not form a seamless whole; but his monadological metaphysical image is consistent and can give or accomodate an account of how and why the other images retain their importance. He may not give a single unambiguous answer to the question what bodies are, considered as a question of trans-image identification, but that does not demonstrate an inconsistency in his physics or in his views as to what the universe is like at bottom. I have been trying to show that some ambiguities, or persisting alternative perspectives, are only to be expected in question of trans-image identifaction." (S. 64)

 

 

Breger, Herbert

Bericht über die Arbeit des Leibniz-Archivs Hannover

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 65-72

Zum Inhalt:   Zur Geschichte der Leibniz-Edition, zur Leibniz-Edition im Internet und zur Effizienz der Editionsarbeit.

 

 

Hecht, Hartmut / Knobloch, Eberhard / Rieger, Simone

Reihe VIII : naturwissenschaftlich-medizinisch-technische Schriften; ein neues Projekt im Rahmen der Akademie-Ausgabe

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 73-81

Zum Inhalt:   "Für die neue Arbeitsstelle sind zwei Grundgedanken bestimmend: Sie ist ein internationales Unternehmen, und sie verbindet die Editionsprinzipien eines traditionellen Akademie-Vorhabens mit den heute gegebenen neuen Möglichkeiten der Digitalisierung und Präsentation von Texten und Bildern im Internet. (S. 73)

 

 

Rudolph, Hartmut

Bericht der Leibniz-Edition Potsdam

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 82-84

Zum Inhalt:   "Als Arbeitsvorhaben der 1993 gegründeten Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften hat die zunächst noch in Berlin, seit 1996 dann in Potsdam ansässige Editionsstelle die Arbeit der von der Akademie der Wissenschaften der DDR unterhaltenen Leibniz-Edition, und das heißt, die Edition der Reihe IV, "Politische Schriften", weitergeführt. Sie betreut die aus der Leibniz-Edition der Preußischen Akademie der Wissenschaften hervorgegangenen Kataloge, vor allem den ca. 80.000 Zettel umfassenden Katalog der Leibniz-Handschriften ("Ritter-Katalog"), und die mit über 2.000 Bänden ausgestattete Leibniz-Forschungsbibliothek." (S. 82)

 

 

Schneider, Martin

Bericht über die Editionsarbeiten der Leibniz-Forschungsstelle der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 85-88

Zum Inhalt:   "Der Leibniz-Forschungsstelle obliegt die Bearbeitung der Reihen II (Philosophischer Briefwechsel) und VI (Philosophische Schriften) der Leibniz-Akademie-Ausgabe." (S. 85); "Des weiteren steht für die Registererstellung ein Datenpool bereit, der alle Einträge zu Personen, Schriften und Sachen in numerisch verschlüsselter Form enthält und ständig erweitert und aktualisiert wird. Er erlaubt es, die Registereinträge im Text in numerischer Form vorzunehmen, aufgrund deren eine automatische Registererstellung durch "Verbalisierung" der Einträge und Zuweisung der Referenzen erfolgt. Jederzeit ist es dem Bearbeiter möglich, für einen beliebigen Teilbereich (sei es einen Brief oder eine Korrespondenz o.ä.) ein Register automatisch zu Kontrollzwecken erstellen zu lassen. Weiter ermöglichen Anwenderprogramme eine automatisch unterstützte Variantenanalyse, eine automatische, umbruchunabhängige Verwaltung der Querverweise, eine automatisch unterstützte Herstellung der Stückköpfe mit den Daten zur Überlieferungsgeschichte u.ä." (S. 86/87)

 

 

Fichant, Michel

Leibniz et les deux voies de la philosophie de la nature

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 89-98

Zum Inhalt:   "Il est donc permis de trouver chez Leibniz au moins les germes d'une philosophie de la nature du genre de celle qui se développera dans l'après-kantisme. De ce point de vue, les remarques de Carl Siegel évoquées au début de cette conférence ont certainement quelque chose de juste. Mais Leibniz n'a pas mis au jour ces germes en s'opposant au développement moderne de la science mathématique de la nature, mais bien plutôt en voulant respecter les critères d'intelligibilité et d'exactitude conceptuelle établis par elle." (S. 98)

 

 

Schepers, Heinrich

Schwierigkeiten mit dem Körper : Leibniz' Weg zu den Phänomenem

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 99-110

Zum Inhalt:   "Ich erlaube mir hier, [Leibniz] eine rigorose Position zuzuschreiben - saltem per provisionem -, aus der die genannte "Hauptthese" ["jede Monade (erzeugt) die ganze Welt und ihre Geschichte aus sich und in sich aus freien Stücken und (trägt) damit für ihr Tun die volle Verantwortung"; (S. 99)] verständlicher werden soll. Ich setze also an bei der doch ungeheueren, für Leibniz aber einzig rationalen Konsequenz aus dem Cartesischen Ansatz - das denkende Ich als das zunächst einzig Sichere gelten zu lassen -, daß nämlich das Ich sich und seine Welt mit ihrer vollen Geschichte und Zukunft selbst entwirft und dabei in Wettstreit gerät mit den Entwürfen anderer Ichs, von denen Gott nur die zusammenpassenden, die darüber hinaus gemeinsam das insgesamt Beste entwerfen, realisiert. Dazu möchte ich die Genese der Monade, den Prozeß ihrer sich und zugleich die Welt schöpfenden Perzeption nachzuzeichnen versuchen." (S. 100)

 

 

Poser, Hans

Malum, ratio und Technodizee : Schlußwort zum VII. Internationalen Leibniz-Kongreß

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 111-113

Zum Inhalt:   "Am Ende des Kongresses hatte eine Zusammenschau stehen sollen, den Ergebnissen und neuen Perspektiven gewidmet. Die grauenvollen Ereignisse vom 11. September, der Terrorismus, der Tausende in den Tod riß, verlangen eine andere Art der Besinnung: Nihil sine ratione - wie läßt sich darüber sprechen angesichts des Grauens, dessen Zeuge wir werden mußten? [...] "Jene technische Vernunft, die in so grauenerregender Weise am Werk war, ist eine instrumentelle Vernunft, die nicht die Ziele einer kritischen Prüfung unterzieht, sondern als gegeben hinnimmit, um allein nach den geeigneten Mitteln zu suchen; die Ideologie der Ziele, die dem Terror vorausliegen, werden nicht nur nicht befragt, sondern gar geheiligt, um sie gegen jeden Angriff abzuschotten. Kaum etwas könnte dem Leibnizschen Denken ferner sein, denn schon der Rahmen seiner Vernunftethik und seines Naturrechts wären nach seinen Vorstellungen längst gesprengt, geschweige denn die einer Vernunftreligion." (S. 111)

 

 

Sahm, Jürgen

Grußwort zur Eröffnung der Leibniz-Ausstellung am 3. August 2001 im Lichthof der Technischen Universität durch den 2. Vizepräsidenten

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 114-116

Zum Inhalt:   Grußwort zur Eröffnung der "von der TU Hannover erarbeiteten Ausstellung", die "dem Wirken Gottfried Wilhelm Leibniz auf dem Felde der Entwicklung von Technik und Technologie gewidmet" ist. (S. 114).

 

 

Knobloch, Eberhard

Rede zur Eröffnung der Ausstellung "Leibniz' Maschinen"

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 117-118

 

 

Stein, Erwin

Vorstellung der Ausstellung "Gottfried Wilhelm Leibniz als Philosoph, Mathematiker, Physiker und Techniker"

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 119-124

Zum Inhalt:   "zum Entstehen der Ausstellung. Sie wurde durch meine Initiative erstmals im Jahre 1990 zusammen mit dem inzwischen leider verstorbenen Professor Albert Heinekamp, damals noch Leiter des Leibniz-Archivs der Niedersächsischen Landesbibliothek in Hannover, und unter Mitwirkung vieler weiterer namhafter Leibnizforscher konzipiert, erstellt und Anfang April 1990 im Lichthof der Universität Hannover begleitend zur Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Mechanik - der GAMM - unter meiner Leitung erstmals vorgestellt." (S. 122)

 

 

Poser, Hans

Die Harmonie und die Technik : zur Eröffnung der Ausstellung "Leibniz' Maschinen" an der TU Berlin

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 125-126

Zum Inhalt:   "nicht nur Leibniz wechselte von Hannover nach Berlin, nicht nur die Ausstellung, die sein naturwissenschaftlich-technisches Werk in einer nur Wenigen vertrauten Perspektive zeigt, - auch der Internationale Leibniz-Kongreß, der seit 1965 alle fünf bis sechs Jahre in Hannover abgehalten wurde, findet in diesem Jahr in der Nähe des Schlosses von Sophie-Charlotte statt. Nichts ist ohne Grund - Nihil sine ratione - ist sein Motto; und natürlich liegt der Grund für diesen Wechsel in der Fülle von Ideen, die Leibniz mit nach Berlin gebracht hatte." (S. 125)

 

 

Aichele, Alexander

Energie oder Entelechie? : der metaphysische Grund der Bewegung bei Leibniz und Aristoteles

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 127-134

Zum Inhalt:   "Die hohe Bedeutung dieses, von Aristoteles in seiner Physikvorlesung eingeführten Kunstbegriffes [entelécheia] für Leibnizens Ontologie bzw. seine Metaphysik ist in der Forschung unumstritten. Insofern kann füglich gefragt werden, ob und inwiefern die peripatetische Überlieferung über die Entelechien, die nach Leibnizens Meinung "mit Recht als rätselhaft angesehen und kaum von ihren eigenen Urhebern richtig verstanden wurde", in der Tat erst von Leibniz auf ihren eigentlichen, verständlichen Begriff gebracht worden ist, mithin dieser also Aristoteles oder jedenfalls die Aristoteliker besser verstanden hat als diese sich selbst. Dies soll im folgenden in der gebotenen Kürze im Blick auf die Emendationsschrift und unter einem abschließenden Hinweis auf das Système nouveau geschehen." (S. 127)

 

 

Asmuth, Christoph

Leibniz - Identität und Individualität im Denken F. W. J. Schellings

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 135-141

Zum Inhalt:   "Die Interpretation der Leibnizschen Monadenlehre ist bei Schelling transformiert in den eigenen Entwurf einer Identitätstheorie. [...] So interpretiert Schelling in der Tat die Monadenlehre, aber er interpretiert sie von vornherein im Bezugsrahmen der nachkantischen Transzendentalphilosophie: im Horizont der Frage nach dem Ding an sich, der Frage nach der Realität der Außenwelt, der Frage nach der Bewußtseinsimmanenz alles Seienden. [...] Die Funktion Gottes als Schöpfer, als Garant einer prästabilierten Harmonie und Stabilisator der Vernunftwahrheiten, als ursprüngliche einfache Substanz [...] muß in der Transzendentalphilosophie Schellingscher Ausprägung gestrichen werden. Für sie ist kein Ort mehr vorgesehen. An ihre Stelle rückt eine Subjekt-Objekt-Konzeption, in der die Individualität zwar abstrakt eingelassen ist, deren Basis aber eine Theorie der Selbstverursächlichung bildet, neben der und außerhalb ihrer ein philosophischer Gott nicht bestehen kann." (S. 141)

 

 

Beiderbeck, Friedrich

Leibniz als politischer Berater des Welfenhauses am Beispiel der Neunten Kur

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 142-149

Zum Inhalt:   "In der Auseinandersetzung mit der Bedeutung der Kurwürde zeigte sich Leibniz' Interesse daran, die territorialstaatliche Entwicklung mit dem Fortbestand des Reiches zu verknüpfen, die Kurwürde als Ausdruck partikularer Souveränität mit der traditionellen Schutzfunktion für die Einheit und Sicherheit des Reichsverbandes zu verbinden. In den Vordergrund rückte indes immer stärker der Aufstieg Braunschweig-Lüneburgs, das sich seit der Ächtung Heinrichs des Löwen und der territorialen Verkleinerung bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts zu einer norddeutschen Vormacht entwickelt hatte. Auf diesem Weg bedeutete die Belehnung von Herzog Ernst August mit dem Kurhut Ende Dezember 1692 einen Erfolg auch für den politischen Berater Leibniz." (S. 149)

 

 

Berlioz, Dominique

Jurisprudence, résolution des controverses et philosophie

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 150-157

Zum Inhalt:   "On connaît la critique leibnizienne de l'évidence et du sentiment intérieur comme critère du vrai. La résolution des problèmes ne peut se faire seulement par le choix d'une thèse contre une autre; il ne suffit pas non plus de dénoncer les erreurs, il faut interpréter les expressions vraisemblables en les analysant de sorte que la vérité apparaisse dans la mise en évidence de la possibilité mêmes des concepts en question. C'est donc par un changement de registre que Leibniz construit sa réponse. Même s'il approuve le travail de précision analytique de Locke, absent à son sens chez Stillingfleet, il ne peut se satisfaire de son traitement cavalier de la substance et du manque d'analyse de la nature de l'idée." (S. 155); "Toute ceci plaide [...] pour le préalable d'une ontologie et d'une épistémologie du possible qui ni Locke ni Stillingfleet n'envisagent." (S. 157)

 

 

Busche, Hubertus

Die Bindung der Politik an die Ethik bei Leibniz

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 158-165

Zum Inhalt:   Zur "Einheit des Leibnizschen Politikverständnisses und seine Bindung an ethische Kriterien" (S. 158); "Zu untersuchen sind [...] die frühen philosophischen Schriften, in denen Leibniz - noch nicht eingespannt in die Machtinteressen seiner Umgebung - sich systematisch Rechenschaft ablegt über die Einheit und Aufgabenteilung der praktischen Philosophie einschließlich der Politiktheorie. Zu diesen Schriften gehören v.a. die "Nova Methodus discendae docendaeque jurisprudentiae" von 1667, die "Elementa juris naturalis" von 1669-71 sowie der große Brief an Hermann Conring vom Januar 1670. Weil der späte Leibniz die Grundgedanken dieser rechtsphilosophischen Jugendschriften nicht widerrufen hat, finden wir in ihnen einen zuverlässigen, wenn auch nur abstrakten Schlüssel zur Erschließung der Antwort, was bei Leibniz Politik ist, welche Aufgaben sie hat und an welche ethischen Maßstäbe sie gebunden ist." (S. 159)

 

 

Buzon, Frédéric de

Autobiographie et philosophie chez Leibniz

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 166-172

Zum Inhalt:   "sur la question de la présence de l'autographie"; "j'examinerai le problème de l'incompatibilité de ce style philosophique avec les exigences logiques pour conclure en évoquant la valeur possible d'une expression récurrente dans les textes publiés après 1686: "mon système". Il ne peut s'agir, dans cette communication, que de l'esquisse d'une interrogation sur l'apparente contradiction que présentent les intentions et prescriptions philosophiques de Leibniz et certaines de ses réalisations." (S. 166)

 

 

Cataldi Madonna, Luigi

Der metaphysische Probabilismus von Leibniz

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 173-177

Zum Inhalt:   "Die Beziehung zwischen absoluter Gewissheit und Wahrscheinlichkeit findet ihr metaphysisches Fundament in der Beziehung zwischen dem göttlichen Kalkül von aleatorischen Phänomenen mit absolut gewissen Ergebnissen - genau dann, wenn der göttliche Wille das Resultat des intellektuellen Kalküls wählt [...]. So könnte das Kalkül, das der Wahl der besten Welt vorausgeht, als das metaphysische Fundament des neuen Kalküls der Wahrscheinlichkeit angesehen werden. Leibniz' Konzeption ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie der metaphysische Probabilismus mit dem physischen Determinismus und dem epistemischen Probabilismus versöhnt werden kann." (S. 177)

 

 

Gädeke, Nora

Eine "Personendatenbank" für Leibniz? : die Handschrift Ms. XLII 1928 der Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 178-188

Zum Inhalt:   "der Katalog der Leibniz-Arbeitsstellen datiert die Handschrift auf das Jahr 1699. Und Leibniz' Rolle ist auf den ersten Blick evident: fast alle der - zur Zeit 130 (nämlich Bll.1-121, 142, 144-145, 148, 152-156) - Blätter sind von seiner Hand beschrieben. Ob wir hier aber von einem Leibniz-Text sprechen können, ist fraglich. Denn die Blätter enthalten keine Darstellung, keine kontinuierliche Entwicklung eines Gedankengangs, sondern vor allem Personennamen: weit über 1000 an der Zahl, allenfalls mitunter mit ein paar Zusätzen; das ganze Konvolut stellt im wesentlichen eine sehr umfangreiche Namenliste dar." (S. 178/179)

 

 

Gaudemar, Martine de

Destin(s) individuel(s) et principe de raison

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 189-203

Zum Inhalt:   "La structure complexe et ramifiée que je propose pour comprendre tous les concepts complets des personnages portant le même nom propre concilie le langage de la notion complète avec celui d'une loi de série infinie des actions et des personnages qui émergent de ces actions. Autre avantage: elle éclaire la thématique leibnizienne de l'endurcissement des âmes. [...] la virtualité ou la probabilité du repentir devient toujours plus petite relativement à la vigueur des inclinations à l'envie et à la rage qui on été cultivées par le pécheur." (S. 202)

 

 

Goldenbaum, Ursula

Leibniz' Philosophie des Geistes als Gegenentwurf zu Hobbes' Philosophie des Körpers

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 204-210

Zum Inhalt:   "Mir geht es heute darum zu verstehen, aus welchen dringenden eigenen theoretischen Problemen Leibniz sich gerade der Auseinandersetzung mit Hobbes stellen mußte und warum er sich trotz seiner grundsätzlichen Kritik an dem Materialisten von ihm entscheidende Begriffe, ja ganz Theoriestücke anzueignen vermochte. Nicht zuletzt will ich darauf aufmerksam machen, daß Leibniz vermittels seiner intensiven Hobbeslektüre, die sich bereits auf die Gesamtausgabe von 1668 in der Boineburg-Bibliothek in Mainz stützen konnte, schon in Mainz die bedeutsame theoretische Auseinandersetzung von Hobbes und Wallis kennenlernte. Aufgrund von unbekannten Leibnizmarginalien, die ich erstmals in den Boineburgischen Handexemplaren mehrerer Hobbes-Ausgaben gefunden habe, [...] kann ich davon ausgehen, daß Leibniz diese mathematische Diskussion mit größtem Interesse nachvollzogen hat ..." (S. 204)

 

 

Henrich, Jörn

Zur Edition und Rezeption von Leibnizens arithmetischem Kalkül

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 211-217

Zum Inhalt:   Textausschnitt: "... für Leibniz [liegen] die Schwierigkeiten bei den partikularen Urteilen [...], und zwar sowohl bezüglich der Relationen aller Variablen vom Obersatz bis zur Konklusion als auch bezüglich der Semantik. Die textgenetische Edition zeigt nicht nur Resultate, wie z.B. das Gültigkeitskriterium, sondern auch, welche Probleme allein bei dem relativ einfachen Modus BARBARA aufkamen. Leibnizens Ziel dürfte jedoch gewesen sein, die Zahlenverhältnisse aller 256 syllogistischen Modi, also aller gültigen und ungültigen, aufzudecken. Das wird durch die elementa calculi gestützt. Leibniz gibt dort an, Begriffe intensional zu interpretieren: eine partikular affirmative Aussage habe gegenüber der universell affirmativen ein 'Zeichen des Partikularen' (signum particulare)." (S. 216)

 

 

Hirsch, Eike Christian

Leibniz als Begründer der modernen Theologie

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 218-229

Zum Inhalt:   "Dass Leibniz die moderne Theologie begründet habe, ist eine etwas steile These. Doch es geht mir tatsächlich darum zu zeigen, dass Leibniz einen Paradigmenwechsel in der Theologie eingeführt hat." (S. 218); "Es lag mir daran zu zeigen, dass der Theologe Leibniz weit mehr Verdienste  hat als die, die man gewöhnlich nennt. Zu rühmen sind nicht nur seine Bemühungen um eine Verständigung der Konfessionen und seine Rechtfertigung des Schöpfers. Vor allem ist er derjenige, der die evangelische Theologie auf eine neue Grundlage gestellt hat, mit der sie wieder gesprächsfähig und sogar attraktiv werden konnte." (S. 228)

 

 

Kaehler, Klaus Erich

Der Empirismus im leibnizschen Universum : zur Problematik des Subjekts bei Leibniz und Locke

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 230-236

Zum Inhalt:   "Locke bindet die philosophische Erkenntnis, d.h. die Behauptung über das, was ein personales Selbst im Unterschied zum Menschen und jeglichem substantiell-dinglichen Objekt ist, an die aktuale und spontane Selbstgegenwart des derart Existierenden. Er wäre jedoch seinem empiristischen Prinzip untreu, wenn er diese Erkenntnis höher stellen würde als die Erkenntnis des Menschen und der sonstigen lebendigen und physischen Dinge." (S. 233); "Nicht die Gültigkeit der Erkenntnis von Seiendem überhaupt wird in die Selbstgegenwart des Subjekts eingeholt - Zusammenhang und Begründung von Erkenntnis kann ja genau nur in dieser Form der Selbstgegenwart bestehen -, sondern die Begründung der Erkenntnis des Selbst, seiner Natur und Seinsweise, bleibt diesem auch äußerlich. [] Locke reflektiert nicht mehr, [] daß er mit der personalen Identität und ihrer spezifischen Konstitution einen Sachverhalt entdeckt und in seiner Eigenart auch konsequent geltend gemacht hat, der anders als andere Sachverhalte gar nicht "von außen", sondern gerade nur durch sich selbst, als Selbst-Hervorbringung und Selbstvollzug einsehbar ist. Wir haben hier das Gegenstück zu jenem vollendeten metaphysischen Subjekt, das der leibnizsche Gott als ursprünglich vollkommenes Vernunft-Subjekt ist." (S. 234)

 

 

Lehmann-Brauns, Sicco

Der geschichtsphilosophische Hintergrund von Leibniz' Universalwissenschaft

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 237-247

Zum Inhalt:   Es "soll nach der geschichtsphilosophischen Selbstverortung von Leibniz universalwissenschaftlichen Vorhaben gefragt und deren Besonderheit durch einen Vergleich mit der chiliastischen Selbstlokalisierung ihrer wissenschaftsgeschichtlichen Vorgänger konstruiert werden. Die These ist, daß der Wegfall jeder millenaristischen Ausrichtung der Wissenschaft bei Leibniz im Geschichtsbegriff seiner Metaphysik begründet ist. Dieser Geschichtsbegriff eröffnet zwar eine Perspektive rein innerweltlicher Emendationsprogramme, ohne sie jedoch selbst konsistent in einem temporalen Verständnis von Geschichte zu fundieren. Von den Entwicklungsmodellen der späteren Geschichtsphilosophie her betrachtet ließe sich pointiert sagen: Leibniz erschließt die intramundane Entwicklungsfähigkeit der Schöpfung, weil er ihre Erlösungsbedürftigkeit durch rationale Fundierung von Faktizität aufhebt; er selbst aber gelangt aufgrund seiner Verankerung der Schöpfung im zeitfreien Logik-Moralkalkül nicht zu einer universalen zeitlichen Dynamisierung, wie sie die Entwicklungskonzeptionen der Geschichtsphilosophien seit dem 18. Jahrhundert charakterisieren." (S. 237)

 

 

Li, Wenchao

Der Begriff der Religion bei Leibniz im Briefwechsel mit Pellisson-Fontanier

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 248-257

Zum Inhalt:   "Mir geht es [] darum, Leibnizens Religionsverständnis in seinem rationalen Kern herauszukristallisieren, seine Grenzen (oder auch innere Inkonsequenz) aufzuzeigen und es auf seine Tauglichkeit für die gegenwärtigen interreligiösen wie interkulturellen Dialoge hin zu überprüfen." (S. 248); "Es ging Leibniz um eine Reunion der gespaltenen Kirchen. Das von ihm dabei ansatzweise entwickelte und immer wieder modifizierte Religions- und Glaubensverständnis war nicht unproblematisch. In meiner Ausführung habe ich von den theologischen und kirchlichen Einwänden, die Pellisson-Fontanier in seinen Entgegnungen vorgebracht hatte, weitgehend abgesehen; stattdessen ging es mir darum, Grenzen und Konsequenzen der Leibnizschen Überlegungen deutlicher darzulegen." (S. 255)

 

 

Lorenz, Stefan

Schleiermachers frühe Fragmente zu Leibniz (1797) : idealistische Kritik am Rationalismus

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 258-266

Zum Inhalt:   Es gehe darum "einen ersten Eindruck von den Gründen und dem Zuschnitt der Schleichermacherschen Kritik an Leibniz" zu vermitteln. (S. 258); "Freilich darf bei aller Harschheit der Schleichermacherschen Leibnizkritik im Einzelnen nicht übersehen werden, welch große Bedeutung Gedankenfiguren und topoi der Leibnizschen Philosophie im Allgemeinen für die Zeit des Idealismus und Romantik (Herders Gott sind dafür ein erster, schlagender Beleg) und eben auch für Schleiermacher gehabt haben." (S. 265)

 

 

Muscâ, Vasile

Leibniz, Philosoph des barocken Europas

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 267-276

Zum Inhalt:   "Die folgenden Analysen und Auslegungen wollen die Idee bestätigen, dass Leibniz' Denken, als der historischen Epoche des Barocks angehörend, eine Philosophie des Barocks ist, aber als die Wesenszüge des barocken Stils tragend auch den Barock der Philosophie vertritt." (S. 267); "An Stelle der dialektischen Idee der Einheit der Gegensätze findet der Barock die Lösung einer falschen Dialektik, einer tragischen Dialektik, die [sich] mit der Inventarisierung der Gegensätze der Wirklichkeit zufrieden gibt, ohne zugleich auch eine Lösung zur Überwindung derselben zu liefern. Sogar Leibniz selbst bietet die Lösung einer falschen Dialektik an, welche, durch die Abtragung "Falte für Falte" der zwischenstufigen Nuancen, die wie in einer Flucht ins Unendliche von einem Gegenteil zum anderen führen, eine unrealistische Harmonie der Gegensätze unterstützt." (S. 275)

 

 

Nef, Frédéric

Principe de raison et analyse des langues

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 277-282

Zum Inhalt:   "On propose ici une hypothèse pour interpréter les travaux philologiques, étymologiques et linguistiques de Leibniz: La tension entre un pôle encyclopédique donne la clef de l'unité des textes leibniziens sur le langage.[...] La tension en question est parallèle à cette entre 'structures formelles' (du côté de la caractéristique) et 'mone monadique historico-réel' (du côté de l'encyclopédie). Cette tension est analogue à celle que l'on constate fréquemment entre deux modes de rationalité: déductif (Euclide) et généalogique (Hésiode). Le mode euclidien établit des inférences tandis que le mode hésodien reconstruit des filiations. Cette solidarité de la caractéristique et de l'encyclopédie donnerait le clef de l'unité de la pensée leibnizienne sur le langage." (S. 277)

 

 

Paz, Boguslaw

Logische und metaphysische Deutung des Satzes vom Grund

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 283-289

Zum Inhalt:   "Der Satz vom Grund, aufgefaßt sowohl als Faktor der Bildung der Weltwirklichkeit aus reinen Vernunftbestimmungen wie auch als Instrument der deduktiven Ableitung und des rekonstruierenden Aufbaus der philosophischen Systems setzt ontologische Bestimmungen über das Verhältnis von Möglichkeit und Wirklichkeit voraus. Die bestimmten ontologischen Voraussetzungen über das Verhältnis von Wirklichkeit und Möglichkeit müssen anch Jasinowski als der richtige Ausgangspunkt der deduktiven Begründung der Leibnizschen Metaphysik und in der Deutung des Satzes vom Grund zugrunde liegen." (S. 289)

 

 

Racionero, Quintín

The controversy between Leibniz and the Abott Saint-Pierre : external analysis of the correspondence

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 290-299

Zum Inhalt:   "The analysis of the entire correspondence between Saint-Pierre and Leibniz permits reconstructing at least in part, some of the Hanoverian philosopher's feelings and illusions during the most difficult period of his career which also was the end of his life." (S. 295)

 

 

Ranea, Alberto Guillermo

Monads, reason, and the current debate on science and society

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 300-306

Zum Inhalt:   "In this paper I will try to show you how Leibniz's work has become involved in discussions quite alien to Leibniz scholarship." (S. 300); "According to Toulmin, the letters between Leibniz and Clarke shed light on the "subtext" of the new world view of Newtonianism." (S. 300/301); "To conclude: we have seen the important role played by Leibniz's works in today's debates on science and society. Our first example shows the pertinence of the Leibniz-Clarke correspondence to any interpretation of the origins and features of Modernity. Toulmin's use of Leibniz and Clarke letters, however, leaves the impression that Leibniz, the historical character, and his background would be more important than his philosophy or his science. My second case, Latour's Irréductions, is less sympathetic with Leibniz, but suggests that any controversy about the foundations of the social sciences will have to take into account Leibniz's philosophy, particularly his metaphysics." (S. 305/306)

 

 

Rohrbasser, Jean-Marc ; Véron, Jacques

Leibniz, le hasard et la durée de la vie humaine

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 307-315

Zum Inhalt:   "La durée de la vie humaine, elle-même limitée, contient un autre infini. La densité du temps permet en quelque sorte une régression perpétuelle. [...] Comme l'anticipation se poursuit à l'infini, l'instant du contrat renferme l'infini du futur anticipé. Cette conception n'est pas sans rappeler la théorie de la monade chez Leibniz. Dans l'esprit du philosophe, une monade contient en effet en germe tout son développement futur. L'infini actuel est bien le développement de l'infiniment petit, permis par la puissance du continu. D'un point de vue philosophique, les manuscrits que rédige Leibniz autour de 1680 entendent concilier le rôle de la Providence avec, sinon la liberté humaine, du moins des destins individuels équiprobables, Métaphysiquement attaché à l'idée d'une harmonie du monde, il se représente la vie humaine dans les termes d'une loi de la mortalité, image d'un ordre divin, mais simultanément d'événements aléatoires, imprévisibles pour chaque être humain. Le hasard n'est, dans la conception que révèlent ces textes, comme dans l'oeuvre de Leibniz en général, que l'ignorance de l'enchaînement des causes." (S. 314/315)

 

 

Roldán Panadero, Concha

Die Gelehrtenrepublik als Grundlage einer europäischen Gemeinschaft

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 316-323

Zum Inhalt:   "Wenn wir nach der Rolle Europas in den politischen Schriften von Leibniz fragen, können wir drei verschiedene Ebenen in Leibniz' Vorhaben analysieren und auf Grund dessen die Leibnizsche politische Philosophie interpretieren: 1. Eine rein politische Ebene, 2. eine kulturell-religiöse Ebene und 3. eine wissenschaftlich-philosophische Ebene. [...] Wir können die Ebenen einzeln betrachten, um sie besser zu erfassen, aber wir müssen sie wieder in ein Ganzes einfügen, wenn wir die vielen politischen Aktivitäten und Schriften von Leibniz unter den Hut einer politischen Theorie bringen möchten. Und zwar ohne zu vergessen, daß seine juristischen und religiösen Überlegungen eine Art Bindemittel zwischen den genannten Ebenen oder Schichten bilden." (S. 316); "Für Leibniz stellt jede Kultur eine andere Perspektive derselben Wirklichkeit (der Welt) dar; je mehr Kenntnisse ein Mensch hat, um so mehr nähert er sich der Vernunft an. Daher schlägt Leibniz vor, die wissenschaftlich-philosophische Kooperation als den einzigen Weg zu einer gemeinsamen Vision des Ganzen anzustreben, wenigstens als "asymptotisches Ziel" oder "regulative Idee" im Sinne Kants. Die "Einheit in der Vielheit" kann also im eigentlichen Sinne nur aus einer universellen Perspektive verstanden werden: Nicht umsonst läßt sich das lateinische 'uni-versalitas' etymologisch auf "Einheit in der Vielheit" zurückführen." (S. 323)

 

 

Rosicka, Janina

Leibniz's science on economy : economic security versus economic scarcity

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 324-331

Zum Inhalt:   "In the first part of this paper I present a short history of plenty and scarcity. Next I intend to describe young Leibniz's "practical economics". Then I will deal with on the one hand a philosophical idea of economic security, and on the other the practice of economic security. Afterwards I will bring forward his idea of plenty. In the final section Leibnizian "economics of natural plenty" will be discussed." (S. 324); "Leibnizian equity was the ideal equity having no anchor, first of all it was not supported by labour understood both as a human right, and as a human possibility to achieve - speaking Lockean language - self-efficiency." (S. 330); "English "economics" found the empty room for not perfect monads, allow them on egoism, and gave entrance to market. Leibniz could not create such an empty room, his nature had no vacuum. The main economic Leibniz's conclusion concerning plenty was: we live in earthly paradise however we misbehave." (S. 330/331)

 

 

Rudolph, Hartmut

Leibniz' Stellung zum Judentum

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 332-338

Zum Inhalt:   "Es läßt sich bei Leibniz kein auffälliges Engagement an den aus dem neutestamentlichen und altkirchlichen Antijudaismus erwachsenen Themen feststellen. Wohl aber enthält das Leibniz'sche Schrifttum Elemente des antijüdischen Erbes ebenso wie deutliche Ansätze, den sozialen Auswirkungen dieses Erbes, dem kollektiven Wahn des Antijudaismus, entgegenzuwirken. Ein besonderes Interesse an einer heilsgeschichtlich konzipierten Verwerfung und Verurteilung der Juden nach der Ankunft Christi scheint nicht gegeben zu sein, die Thematik ist im Werk von Leibniz vorhanden, sie bleibt jedoch eher marginal." (S. 338)

 

 

Sakai, Kiyoshi

Leibniz und Nishida : unterwegs zu einer Monadologie der geschichtlichen Welt

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 339-345

Zum Inhalt:   "Das Ziel des vorliegenden Versuchs liegt [...] nicht darin, Nishidas Kritik an Leibniz nachzuvollziehen oder sich ihr einfach anzuschließen. Wir möchten vielmehr zeigen, dass solche Einwände, in denen der Verdacht eines Mangels an Negation (was Hegels Kritik an Leibniz verwandt zu sein scheint) geäußert wird, bereits bei Leibniz selbst geklärt und von ihm auf seine Weise überwunden worden sind. Schon für Leibniz war die faktische Existenz (existentia) dieser geschichtlichen Welt eines der wesentlichen Momente seiner Monadologie, ohne dass erst Nishida darauf hingewiesen hätte. Darüber hinaus läßt sich vorgreifend sagen: In den Leibnizschen Argumenten zum "principium rationis sufficientis" oder zur "dénomination extrinsèque" ist der weitere, sehr bedeutende Ansatz enthalten, dass die eigentümliche Region der Geschichte als solche, im Unterschied zum Begriff der Wirklichkeit schlechthin, bestimmte werden könne und auch solle." (S. 339)

 

 

Saprykin, Dmitriy L.

Leibniz, Comenius, Bacon : universal science, universal language, and unity of mankind

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 346-349

Zum Inhalt:   "Two individuals, Francis Bacon and Jan Amos Comenius, are particularly important for understanding the genesis of Leibniz's perception of the subject. The influence of Francis Bacon can be more clearly seen from the latter's uncompleted sketches (such as "Gulielmi Pacidii Lubentiani Aurora seu Initia Scientiae Generalis a Divine Luce ad Hominem Felicitatem", "Initia et Specimina Scientiae Generalis", etc.). [...] The purpose of this study is to perceive the structure and common metaphysical properties of the aforesaid concepts, as contemplated by Leibniz, Comenius and Bacon, as well as the most crucial differences. Philosophy of these three thinkers is quite a good object for comparative study. It gives a possibility to considerate the historical development of "universalistic" ideas and understand the changes of these ideas in different cultural contexts." (S. 346)

 

 

Schmidt-Biggemann, Wilhelm

Die Rationalität der Theodizee

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 350-357

Zum Inhalt:   "Mit der Theodizee beansprucht Leibniz nicht mehr und nicht weniger zu leisten als die Begründung der Rationalität des Gottesbegriffes, des Schöpfungsakts und der geschaffenen Welt selbst. Ehe man die Frage nach seinem Gottesbegriff, nach der Schöpfung und nach der Welt stellt, ist es deshalb sinnvoll, seinen Rationalitätsbegriff zu klären." (S. 350); "Daß der Begriff des radikal Bösen in der Rationalität der Theodizee verloren geht, weiß Leibniz, aber diesen Begriff des Bösen hat er schon mit dem Intelltualismus des Gottesbegriffs ausgeschaltet." (S. 356); "Gibt es eine andere als diese pragmatische Bedeutung der Rationalität in der Theodizee? Es handelt sich um ein erbauliches Konzept. Leibniz bearbeitet seine dogmatischen Vorgaben: Gottesbegriff, Schöpfung und Freiheit mit viel theologischer Phantasie; er übernimmt viele Begriffe aus der Tradition, ohne daß sie systematisch eingeführt wären. Sollte man das Buch deshalb diskreditieren, weil es zur philosophischen Erbauungsliteratur zählt? Ich jedenfalls habe nichts gegen diese philosophische Gattung. Sie enthält nämlich spezifisch und durchaus singulär den Reichtum der Begrifflichkeit und die Fülle der Möglichkeiten, die sich im Laufe der Denkgeschichte angesammelt haben." (S. 356)

 

 

Schulthess, Daniel

Rendre raison des apparences sensibles : eléments d'un programme leibnizien

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 358-368

Zum Inhalt:   "Leibniz, tout en contribuant à l'élaboration de la nouvelle physique, maintient cependant un intérêt spécifique pour les apparences sensibles qualitatives. A celles-ci, il applique la maxime nihil sine ratione ("rien sans raison") d'une manière originale, pour laquelle il n'existe pas de parallèle chez d'autres philosophes de son temps. C'est cette application que nous voudrions examiner. Précisions que sur cette question comme sur bien d'autres, la pensée de Leibniz évolue par la reprise de thèmes fondamentaux relativement stables. Nous noterons au passage des éléments d'une réélaboration qui touchent notre sujet, mais sans les traiter ici plus en détail." (S. 358)

 

 

Schwarz, Gerhard

Leibniz' principium identitatis indiscernibilium in seiner Bedeutung für Kants Metaphysik des reinen Willens

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 369-375

Zum Inhalt:   Abstract "Leibniz's principium identitatis indiscernibilium is discussed by Kant and shown to be invalid for phenomena. Yet Kant admits that this principle is valid for noumena. In their case, specific identical entities are numerically identical entities. An investigation of Kant's metaphysics of the pure will can show that a pure will is a noumenon and that pure wills are specific identical entities. Hence they are numerically identical entities, i.e. they are one and the same will. Since Kant regards the pure will as the "real self" of a rational being, the numerical identity of pure wills implies that the "real self" of rational beings is one and the same. Consequences of the validity of the principium identitatis indiscernibilium for pure wills, which guarantees their numerical identity can be detected in Kant's conception of autonomy. the self-legislation of the will, which is simultaneously conceived as a universal legislation, is only possible in the case of numerically identical pure wills. The importance of the principium identitatis indiscernibilium can also be seen in Kant's identification of the pure will and pure practical reason: difficulties arise if the principle is neglected." (S. 369)

 

 

Serrano López, Augusto

Leibniz als Denker der Komplexität : der "Schmetterlingseffekt" oder die Fische im Teich von Herrenhausen

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 376-382

Zum Inhalt:   "Die leibnizsche Idee, die voraussetzt, dass alles mit allem verbunden ist, dass die Entfaltung jeglichen Potentials von der Entfaltung der übrigen Wesen dieser Welt abhängt (weil jedes Wesen ein Microkosmos ist, der das ganze Universum widerspiegelt), dass nur das wirklich möglich ist, was kompossibel ist, das heißt, dass kein Projekt auf lange Sicht durchführbar [ist], wenn es nicht wesentlich kompossibel ist; diese Idee führt uns dahin, die Welt, in der wir leben, als multidimensionales Netz zu sehen, in dem alle und alles, wenn auch auf unterschiedliche Weise, verschlungen sind und in dem nichts außerhalb bleibt: ein Außensein ist nicht möglich." (S. 382)

 

 

Trettin, Käthe

On principles of metaphysics

In: Nihil sine ratione. Nachtr.-Bd.. Hannover   - 2002, S. 383-390

Zum Inhalt:   "In this paper I shall briefly reconsider Leibniz's principles of identity and of sufficient reason in order to supply a starting point for discussing, more generally, (1) whether in recent metaphysics principles are still indespensable and, if so, why, and (2) what should count as a principle in ontology, understood as a metaphysica generalis. In my recent work I have tentatively formulated three additional principles which direct my ontological investigations, and I should like to offer them as examples for a discussion of the very criteria a good principle of metaphysics should meet." (S. 383)

Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesellschaft e.V. c/o Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
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